Im rot eingekreisten Bereich soll das neue IHK-Domizil entstehen. Foto: Götz

 Richter-Immobiliengruppe: "Vertrag ist unterschriftsreif". Kammer sieht noch offene Fragen.

Villingen-Schwenningen - Die Pläne für den Neubau der Industrie- und Handelskammer im Innovationspark VS sind weit vorangeschritten. Die Verträge mit der zuständigen Richter Immobiliengruppe sind nach deren Auskunft unterschriftsreif, aber die IHK sieht momentan noch einige offene Fragen.

Dennoch will die Kammer den Vertrag noch in diesem Jahr unterzeichnen. Um den Neubau der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg, der im Technologie- und Innovationspark VS geplant ist, war es in den vergangenen Wochen ruhig geworden – nun hat die Richter Immobiliengruppe erklärt, dass die Vorbereitungen voll im Gange seien. "Die Pläne stehen fest", berichtet Patrick Rößler, Projektentwickler bei Richter, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Seinen Angaben zufolge seien die Verträge bereits "endverhandelt", auch wenn bislang noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei. Hier warte man noch auf die Zusage der IHK. "Die Pläne stehen aber fest."

In diesem Zusammenhang hat sich die Richter Immobiliengruppe bereits nach geeigneten Partnern hinsichtlich der Realisierung des Neubaus umgeschaut. "Wir arbeiten hierbei mit der Ten Brinke Group erfolgreich zusammen", berichtet Rößler. Man würde deshalb auch beim IHK-Neubau das Bau- und Projektentwicklungsunternehmen mit ins Boot holen.

IHK sieht Projekt "auf gutem Weg"

Seitens der IHK sieht man sich zwar auch "auf einem guten Weg", aber auch noch einige offene Fragen, die geklärt werden müssten und zu deren Inhalt sich IHK-Sprecher Christian Beck auf Anfrage am Mittwoch nicht näher äußern wollte. Er deutete an, dass dies möglicherweise an der Urlaubszeit liegen könnte. "Derzeit befinden wir uns noch in Verhandlungen mit dem Eigentümer der Immobilie, Wolfram Richter, und hoffen, dass wir den Vertrag noch in diesem Jahr unterzeichnen können", so Christian Beck wörtlich. Er bezeichnet es ausdrücklich als "wichtige Richtungsentscheidung", dass die IHK-Vollversammlung im Herbst 2017 die grundsätzlichen Weichen für den Umzug gestellt habe.

Damals sagte Investor Wolfram Richter, dessen Firmengruppe der gesamte Technologie- und Innovationspark gehört, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten: "Die Interessen sind nahezu deckungsgleich. Wir wissen, was wir voneinander wollen." Der Bezug der Gebäude durch die IHK, die zehn Prozent des Geländes nutzen wird, sei frühestens 2020 möglich. Den bisherigen Mietern der Büroräume will Richter Ersatzflächen anbieten. Dazu soll das "Gebäude E" mit den Großbuchstaben Saba auf dem Dach entkernt und komplett saniert werden. Richter hat noch mehr Pläne und will gemäß dem Bebauungsplan die alte Industriebrache wieder zu einem "Dienstleistungs und Wohnstandort" beleben. 20 Prozent sollen mit Wohngebäuden bebaut werden. Ungefähr 5000 Quadratmeter Bürofläche werden für die IHK entstehen. Die Kammer habe bei Bedarf die Möglichkeit, auf dem Gelände mit einem weiteren Anbau zu erweitern, stellte der Investor in Aussicht.

Schon seit 2002 engagiert sich Richter, der auch im Rhein-Main-Gebiet investiert, in Villingen. Seiner Firmengruppe gehört noch ein großes Gelände Auf Herdenen, auch Teile des Lyautey-Areals hat sie gekauft.

"Der Schwarzwald ist mir durch und durch symphatisch", erklärte der gebürtige Stuttgarter Wolfram Richter, der mit seinen Eltern als kleiner Junge nach Mainz gezogen war. Er mache hier gerne Urlaub.