Umzug: Technologiepark-Investor Wolfram Richter: "Wir wissen, was wir wollen"

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer bevorzugt einen Umzug in den Technologie- und InnovationsPark VS. Wolfram Richter, der Eigentümer des Geländes. erklärte auf Anfrage, die Verhandlungen mit der IHK seien schon sehr weit gediehen.

Villingen-Schwenningen. "Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg hat in ihrer Sitzung am Mittwoch die grundsätzlichen Weichen für einen Umzug der IHK in den Technologie- und InnovationsPark VS gestellt", teilt IHK-Sprecher Christian Beck mit. "Das Gremium stimmte einstimmig einer Vorlage zu, nach der Präsident und Hauptgeschäftsführer beauftragt werden, einen unterschriftsreifen Vertrag mit dem Eigentümer der Immobilie, Wolfram Richter, auszuhandeln und abzuschließen." Auf dem Gelände des Technologie- und Innovationsparks sollen demnach in unmittelbarer Nähe der jetzigen IHK-Akademie ein Bestandsgebäude genutzt und ein Zusatzgebäude für die IHK-Akademie angebaut werden.

Dazu verabschiedete die Vollversammlung in ihrer Sitzung in Rottweil die entsprechenden Eckpunkte zum Kaufprojekt, wie Planung, Leistungsbeschreibung und Finanzierungskonzept.

Im Technologie- und InnovationsPark VS sei bereits die IHK Akademie als einer der großen Weiterbildungsträger der Region angesiedelt, heißt in der Mitteilung der IHK zur Begründung.

"Mit diesem Beschluss der Vollversammlung ist sicherlich eine Richtungsentscheidung getroffen worden", betont IHK-Präsident Dieter Teufel. "Es kommt nun auf die Verhandlungsergebnisse mit dem Eigentümer an". Allerdings, so heißt es in einer Pressemitteilung, sei die Vollversammlung von dem Projekt "sehr überzeugt". Deshalb werde nun mit "absolutem Vorrang" dieses Projekt verfolgt.

Bezug 2020 möglich

"Die Interessen sind nahezu deckungsgleich. Wir wissen, was wir voneinander wollen", sagte Eigentümer und Investor Wolfram Richter aus Mainz, dessen Firmengruppe der gesamte Technologie- und Innovationspark gehört, auf Anfrage.

Der Bezug der Gebäude durch die IHK, die zehn Prozent des Geländes nutzen wird, sei frühestens 2020 möglich. Den bisherigen Mietern der Büroräume will Richter Ersatzflächen anbieten. Dazu soll das "Gebäude E" mit den Großbuchstaben Saba auf dem Dach entkernt und komplett saniert werden.

20 Prozent Wohnbebauung

Richter hat noch mehr Pläne und will gemäß dem Bebauungsplan die alte Industriebrache wieder zu einem "Dienstleistungs und Wohnstandort" beleben.

20 Prozent sollen mit Wohngebäuden bebaut werden. Ungefähr 5000 Quadratmeter Bürofläche werden für die IHK entstehen. Die Kammer habe bei Bedarf die Möglichkeit, auf dem Gelände mit einem weiteren Anbau zu erweitern, stellte der Investor in Aussicht.

"Der Schwarzwald ist mir durch und durch symphatisch", erklärte der gebürtige Stuttgarter Wolfram Richter, der mit seinen Eltern als kleiner Junge nach Mainz gezogen war. Er mache hier gerne Urlaub, in Hinterzarten, Baiersbronn oder in Villingen. Schon seit 2002 engagiert sich Richter, der auch im Rhein-Main-Gebiet investiert, in Villingen. Seiner Firmengruppe gehört noch ein großes Gelände Auf Herdenen, auch die ehemalige Kaserne Lyautey hat sie gekauft.

Die "ursprünglich drei weiteren Alternativen" für Neubau und Erweiterung der IHK sollen im Moment ruhen, wie die Kammer mitteilt.