Betreiber Massimiliano Gianotti hofft auf einen Kompromiss bezüglich der Außenbewirtung. Foto: Riesterer

Außenbewirtung liegt im Eingangsbereich des künftigen Forum VS. Betreiber hofft auf Kompromiss.

VS-Schwenningen - Die Investoren des künftigen Forum VS streben einen möglichst offenen Zugang vom Muslenplatz her an. Dort befindet sich jedoch die Außenbewirtung des Eiscafés Dolomiti. Betreiber Massimiliano Gianotti hofft nun auf einen Kompromiss – mit der Stadt und den Planern.

Seit die Fußgängerzone im Zuge ihrer Neugestaltung 1979 Besucher nach Schwenningen lockt, gibt es in der Muslen zwei Konstanten: das Juweliergeschäft Müller und das Eiscafé Dolomiti. Nachdem Rolf Müller kürzlich das Aus seiner Schwenninger Dependance verkündet hat, steht nun auch das Dolomiti vor einer großen Herausforderung.

Denn die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB), die das Forum VS plant, möchte den Zugang zu dessen Eingangsbereich vom Muslenplatz aus möglichst offen gestalten. Doch direkt in diesem Bereich befindet sich in den Sommermonaten die Außenbewirtung des Eiscafés.

Dessen Betreiber Massimiliano Gianotti befindet sich nun in einer Zwickmühle. Zum einen erinnert er sich sehr gerne an die "goldenen Monate" im Jahr 2000 verbunden mit der erfolgreichen Anfangszeit des ’s Rössle. Ähnliche Besucherströme erhofft er sich durch eine Wiederbelebung des Einkaufszentrums als Forum VS. "Wenn man täglich mehrere Stunden am Muslenplatz arbeitet, weiß man, dass sich in der Stadt dringend etwas bewegen muss. Sonst stirbt sie. Deshalb bin ich der Letzte, der sich einem solchen Projekt in den Weg stellen möchte. Ich würde ja auch davon profitieren", erklärt Gianotti.

Andererseits könne der Café-Betreiber selbstverständlich nicht auf die Plätze unter freiem Himmel verzichten: "Wenn die Terrasse weg ist, bin ich es auch. Sie macht den Großteil meines Umsatzes aus", beschreibt Gianotti die Konsequenzen, sollte er auf die Außenbewirtschaftung in ihrer aktuellen Form verzichten müssen. Deshalb möchte er der Stadt und den Investoren anbieten, mit seiner Bestuhlung samt Schirmen und Windschutz einige Meter in den Muslenplatz einzurücken. "Dann können die Besucher von der Fußgängerzone aus gerade in das Forum gelangen." Da aber zu seinen Gästen größtenteils Kinder und Senioren gehören, könne er auf Sonnen- und Windschutz nicht verzichten. "Die Tatsache, dass unsere Service-Kräfte größere Wege gehen müssten, würden wir verkraften", zeigt sich Gianotti kompromissbereit.

Auch die Investoren hätten bereits einen ersten Lösungsversuch angeboten, der für den Café-Betreiber jedoch nicht infrage kommt: "Vor etwa zwei Monaten war ein Vertreter der HBB hier. Sein Ziel war es, dass ich ein kleines Café in der Eingangspassage des Forums auf Höhe des Optikergeschäfts übernehme. Ich darf aber nicht und will auch nicht 20 Meter entfernt komplett neu investieren." Einen weiteren Lösungsversuch von oder Gespräche mit der HBB gebe es zum aktuellen Zeitpunkt nicht, erklärt Gianotti.

Auch die Verwaltung als Besitzer der 110 Quadratmeter großen Fläche, die Gianotti bewirtschaftet, schaltet sich noch nicht in die Gespräche ein: Bezüglich des künftigen Eingangsbereichs des Forums VS Lösungen zu finden, sei aktuell Aufgabe der HBB, erklärt Madlen Falke von der Pressestelle der Stadt. "Die HBB wird als professioneller Investor nicht jede Einzelmaßnahme an die Stadt herantragen", so Falke weiter. Man gehe vonseiten der Verwaltung davon aus, dass die Investoren, wenn sie gemeinsam mit sämtlichen Anliegern Lösungsansätze herausgearbeitet haben, der Stadt ein entsprechendes Maßnahmenpaket vorstellen werden.

"Sollte dieses Maßnahmenpaket dann konkrete Änderungen auf dem Muslenplatz beinhalten, wird die Politik mit einbezogen werden", sagt Falke. Dann würde also wahrscheinlich auch ein Verschieben der Außenbewirtung des Eiscafés durch die Ausschüsse, beziehungsweise den Gemeinderat gehen.

Dass sein Kompromiss nicht einfach umzusetzen ist, ist Massimiliano Gianotti klar: "Auf dem Muslenplatz finden ja auch Veranstaltungen oder die Wochenmärkte statt. Und optisch ist die Bestuhlung etwas vom Café entfernt auch nicht so schön. Ich habe aber keinen Plan B", sagt der Cafébesitzer.