Steven Billich möchte sich bei den Wild Wings durchsetzen. Foto: Sigwart

Eishockey: Die Neuen der Schwenninger Wild Wings (8): Stürmertalent Steven Billich. Bruder ist großes Vorbild.

Als waschechter Freiburger darf sich Steven Billich "Bobbele" nennen. Aus dem "Bobbele" und dem Ex-Wölfe-Spieler ist nun ein "Wilder Schwan" geworden. Der 22-Jährige freut sich mächtig auf seine neue Aufgabe in Schwenningen.

Im vergangenen Jahr, mit einer Förderlizenz ausgestattet, hatte sich Steven Billich eindrucksvoll bei seinen zehn Einsätzen für die Wild Wings für einen festen Vertrag empfohlen. Er freut sich auf das neue Kapitel in der DEL: "Das ist ein klasse Verein mit tollen Fans."

"Steven ist ein wendiger und schneller Außenstürmer, der bereits DEL-Luft geschnuppert hat und dabei sein Potenzial andeuten konnte. Dieses soll er in den nächsten beiden Jahren in Schwenningen weiterentwickeln", freuen sich Schwenningens Cheftrainer Helmut de Raaf und Manager Jürgen Rumrich auf die Zusammenarbeit mit dem Talent.

In der vergangenen Saison schaffte Steven Billich mit seinem Freiburger Team den Aufstieg in die DEL2 und sammelte in 36 Partien 54 Scorerpunkte. Auch sein Bruder Christian stand im Freiburger Meisterteam.

Die Billichs sind eine Eishockey-Familie durch und durch. Der Vater war in der Vergangenheit Jugendtrainer beim EHC und auch die Mutter war oft dabei, wenn die Söhne aufs Eis gingen. Badisch-schwäbische Animositäten lassen Steven Billich kalt. "Früher hätte ich zwar nie gedacht, dass ich mal in Schwenningen spielen würde, aber der Wechsel und das Eingewöhnen wurden mir hier sehr einfach gemacht. Jetzt bin ich einfach nur froh, hier zu sein. Was Helmut de Raaf und Jürgen Rumrich hier Neues aufbauen, finde ich echt geil", so das Stürmertalent. Er lobt das Training. "Wir haben konditionell viel gearbeitet, jetzt geht es mehr und mehr in den taktischen Bereich über und dies macht richtig Spaß."

Billich galt bisher als ein unbekümmerter und diskussionsfreudiger Spieler. Dies hatte sich schnell bei den Schiedsrichtern herumgesprochen. "Ich kam in der Vergangenheit nicht immer mit manchen Entscheidungen der Schiedsrichter zurecht. Vielleicht stehe ich auch auf der schwarzen Liste bei den Unparteiischen", schmunzelt der junge Stürmer. Er will zukünftig disziplinierter agieren und sich auf seine Stärken konzentrieren. "Ich denke, ich bin ziemlich wendig und schnell. Mein Stickhandling und die Spielübersicht sind auch gut bei mir", schätzt sich der 1,77 Meter große und 78 Kilogramm schwere Stürmer selbst ein.

Obwohl es von Freiburg nach Schwenningen nicht so weit ist, stand für Steven Billich fest: "Pendeln kommt für mich nie in Frage. Ich habe in Tuningen eine schöne Wohnung."

Derzeit ist seine Freundin zu Besuch. Sie wird ab September im Ausland studieren. Trotz der absolvierten Spiele für die Wild Wings in der vergangenen Saison ist Schwenningen noch relativ neu für ihn. Aber dies soll sich ändern. Er will die Region kennenlernen. Über gemeinsame Essen mit Teamkollegen hinaus will er sich, so oft es geht, auch andere Sportarten in der Doppelstadt ansehen. Zuletzt besuchte er den FC 08 Villingen bei einem Vorbereitungsspiel. "Ich finde es wichtig, dass sich die Vereine, gerade in kleineren Städten, gegenseitig unterstützen. Außerdem kann man von anderen Sportarten auch taktisches Verhalten lernen." Und wenn dann noch etwas Freizeit übrig bleibt, schnappt er sich die Playstation, oder er erholt sich einfach nur.

Steven Billich hat es generell mit den "Wings". Bei den Schwenningern spielt er, aber sein Herz schlägt auch für das NHL-Team aus Detroit, genauer gesagt für die Detroit Red Wings. Für diese geht auch sein Vorbild, Henrik Zetterberg, aufs Eis. Ein weiteres, wichtiges Vorbild ist sein Bruder Christian. "Von ihm habe ich mir auch sehr viel abgeschaut." Sein Ziel in Schwenningen definiert er klar: "Ich will mich hier beweisen und dem Team, so gut es geht, helfen."

Steven Billich denkt in seinem Leben allgemein positiv. "Wir haben jetzt ein gutes Team und hoffen alle, dass wir eine bessere Saison als zuletzt spielen. Dies haben vor allem die Fans hier verdient. Auf jeden Fall werden wir Ende März noch nicht aufhören, Eishockey zu spielen", zeigt er sich vor der neuen Saison sehr zuversichtlich.

Zur Person: Steven Billich

Steven Billich wurde am 16. Mai 1993 in Freiburg geboren. Er durchlief zusammen mit seinem Bruder Christian alle Nachwuchsteams in Freiburg. Von 2006 bis 2009 gehörte er dem U18-Team des EHC an. Seine Bilanz in den drei Jahren Jugend-Bundesliga: 66 Spiele/17 Tore/27 Assists.

Von 2009 bis 2011 spielte der Stürmer für die Freiburger Junioren in der Bundesliga (34/22/24) und wurde parallel dazu schon im damaligen Zweitliga-Team eingesetzt (16/2/0). Auch für den EHC Freiburg II in der Regionalliga stürmte Billich. Hier verbuchte er in den beiden Jahren in zwölf Partien elf Treffer und 17 Assists.

2011 wechselte er zum Zweitligisten Heilbronn. Für die Falken bestritt er in anderthalb Jahren 74 Partien (8/6). Im Frühjahr 2013 ging es für den 1,74 Meter großen und 70 Kilogramm schweren Angreifer zurück zu seinem Heimatklub Freiburg. Die »Wölfe« spielten da nach ihrem Rückzug aus der DEL2 und der Zwischenstation in der Regionalliga nun in der Oberliga.

In der Saison 2013/14 absolvierte er 29 Partien für die Breisgauer, erzielte 13 Treffer und 22 Assists. Die vergangene Saison zählte bislang für Steven Billich zu den erfolgreichsten. Mit den Freiburgern schaffte er den Aufstieg in die DEL2. In insgesamt 47 Partien kam er auf 21 Tore und 47 Assists. Im vergangenen Januar setzten die Wild Wings den Förderlizenzspieler zehn Mal in der DEL ein. Billich überzeugte schnell, spielte sich auf Anhieb in die Herzen der Schwenninger Fans, nicht nur weil ihm in diesen Partien auch zwei Treffer (plus 1 Assists) gelangen.

Bei den Wild Wings wird er die Rückennummer 40 tragen. In seiner Freizeit schaut Steven Billich unter anderem auch gerne mal bei anderen Vereinen vorbei. Er wohnt in Tuningen. Seine Freundin studiert ab September im Ausland.