Die Bäckerei Krachenfels hat ihren Hauptsitz in Mönchweiler. Foto: Archivfoto: Marc Eich

Bäckerei-Kette muss höheren Steuersatz zahlen. "To Go" gibt es im Schwarzwald-Baar-Klinikum nicht.

Villingen-Schwenningen - Eine Butterbrezel auf die Hand für 1,35 Euro statt für 1,25 Euro: Stammkunden der Bäckerei Krachenfels, die zum ersten Mal zu Gast im Krachenfels-Café im Schwarzwald-Baar-Klinikum sind, könnte dieser Unterschied aufgefallen sein. Genauso wie das belegte Laugeneck für 3,40 Euro statt für 3,10 Euro.

Doch für diese und andere Differenzen gibt es eine einfache Erklärung: Da es im Klinik-Café nur "Im Haus"-Backwaren gebe, seien diese 19 Prozent-umsatzsteuerpflichtig, erklärt Geschäftsführer Georg Krachenfels. Bei To-Go-Backwaren würden ansonsten in einer Mischkalkulation rund sieben Prozent Steuern anfallen. Diese steuerliche Differenz von zwölf Prozent sei "ein Haufen", so Krachenfels. Als Ausgleich habe das Unternehmen deshalb die Preise im Klinikum im Schnitt elf oder zwölf Prozent höher angesetzt.

Aber was ist, wenn Patienten ihr Stück Kuchen gar nicht im Café, sondern etwa im Krankenzimmer essen möchten? Nach Ansicht des Finanzamtes falle das trotzdem unter die Kategorie "im Haus", so Krachenfels. Bedeutet: Die Bäckerei muss immer den höheren Steuersatz zahlen und verkauft die Backwaren deshalb auch generell nicht zu To-Go-Preisen.

"Zur Kategorie 'Abzocke' möchten wir nicht gezählt werden", betont Krachenfels. Die zwölf Prozent seien für das Unternehmen mit Blick auf die Einnahmen allerdings ein erheblicher Unterschied. Hinzukomme, dass Krachenfels jedes Jahr für mehrere tausend Euro neues Geschirr für das Café kaufen müsse. So würden viele Klinik-Kunden Geschirr mit auf die Zimmer nehmen und nicht wieder zurückbringen.

Den Mitarbeitern des Schwarzwald-Baar-Klinikums gewährt das Klinik-Café indes 20 Prozent Nachlass.