Die Freude ist beiderseits: Eeva Karjalainen übernimmt den Breitbrunnen. Verpächter, Forstamtsleiter Tobias Kühn, ist zufrieden, und die Hunde Gretchen und Luna sind es offensichtlich auch. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Eeva Karjalainen freut sich riesig auf ihre neue Aufgabe im Ausflugslokal "Breitbrunnen"

Eeva Karjalainen kann es kaum noch abwarten, bis sie endlich im "Breitbrunnen" steht: "Da wollte ich schon immer hin", schwärmt die neue Pächterin des Ausflugslokals vor dem Start.

VS-Villingen/Unterkirnach. Eeva Karjalainen sprüht vor Begeisterung, wenn sie von ihrer künftigen Aufgabe im Ausflugslokal zwischen Villingen und Unterkirnach spricht. "Das ist doch eine Perle im städtischen Wald", meint sie, als sie sich vorstellt. Schon vor zwölf Jahren, als es einen Pächterwechsel gegeben habe, sei sie interessiert gewesen. Doch da ihre jüngste Tochter erst zwei Jahre alt gewesen wäre, hätte sie sich nicht um eine Pacht beworben. "Der Zeitpunkt war damals nicht der Richtige." Sie tröstete sich damit, das Gasthaus zusammen mit ihrer Familie immer wieder mit dem Rad anzusteuern.

Wegen der Liebe bleibt sie in Deutschland

Voraussichtlich am ersten Aprilwochenende wird es einen fast fliegenden Wechsel im idyllisch gelegenen Lokal geben. Die gebürtige Finnin schätzt die "Atmosphäre hier im Wald" und die Ruhe: "Die Gäste kommen zudem in ihrer Freizeit her, um die Natur zu genießen." Der Gedanke an eine Selbstständigkeit hat sie nie verlassen. So kam das Angebot gerade recht und mit der Forstamtsleitung um Tobias Kühn und seinem Stellvertreter Roland Brauner war man sich schnell einig. Eeva Karjalainen bringt nicht nur eine große Portion Charme und Elan mit, sondern auch die nötige Erfahrung, die für die Verpächter des städtischen Forstamtes das A und O sind. Die 50-Jährige hat nach dem Abitur an der Fachhochschule für Gastronomie in ihrer finnischen Heimat studiert, kam dann zu einem Praktikum nach Stuttgart ins Steigenberger Hotel. Eigentlich wollte sie nicht allzulange in Deutschland bleiben, "doch der Liebe wegen blieb ich hier. Und diese Liebe hat bis heute gehalten", strahlt sie. Ihr Mann ist es auch, der sie im Lokal unterstützen möchte.. Für die Wochenenden sucht sie noch eine Verstärkung in der Küche.

Statt Elchschnitzel doch lieber Wurstsalat

Doch auch in der Doppelstadt ist sie keine gastronomische Unbekannte. Zehn Jahre lang arbeitete sie im "Ott" und freute sich um so mehr, dass Ott-Chef Domenico kurz vorbeischaut, während altes Mobiliar in den Container fliegt. Derzeit ist sie noch im "Pulvertürmle" im Service, aber nach der Fastnacht ist dort Schluss, erläutert sie, und dann geht es zum Zapfhahnen in den "Breitbrunnen". Neue Pächterin, neue Tafel vor dem Haus: Was tut sich sonst noch im Nachhall der Neuverpachtung? Die Pächterwohnung müsse gerichtet werden, so Kühn. Das Haus selbst, dessen Keller im 16. Jahrhundet entstand und das im Jahr 1843 erbaut wurde, sei erst vor kurzem generalsaniert worden. Zudem, kündigt Kühn an, werde es vor dem Haus "Verschönerungsmaßnahmen" geben.

Elch- oder Rentierschnitzel wird es wohl eher nicht geben, dafür Traditionelles wie Schnitzel, Wurstsalat, Maultaschen und natürlich Kartofelsalat, "aber keinen finnischen", beschwichtigt sie, "sondern schwäbischen".