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Blutkonserven in den vergangenen Wochen zurückgegangen. Spenden weiterhin unter Auflagen.

Villingen-Schwenningen - Blutspenden retten Leben. Aufgrund der Corona-Krise konnten in den vergangenen Wochen allerdings zahlreiche Termine nicht stattfinden. Die Blutkonserven wurden knapp. Nun füllen sich die Reserven langsam wieder auf.

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In den vergangenen Wochen konnten die Blutkonserven in Baden-Württemberg und Hessen kurzzeitig nicht einmal den Bedarf eines durchschnittlichen Tages abdecken. Das berichtet Eberhard Weck, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg und Hessen.

Eine Aussage, die besorgniserregend ist, wenn man bedenkt, dass die Operationen in den Kliniken wieder nahezu auf den Normalbetrieb hochgefahren wurden. Sandra Adams, Pressesprecherin des Schwarzwald-Baar-Klinikums gibt allerdings grünes Licht. Das Schwarzwald-Baar-Klinikum sei zum aktuellen Zeitpunkt mit ausreichend Blutkonserven ausgestattet.

Ab Juli soll wieder gespendet werden

"Im Zuge der Corona-Beschränkungen wurden die OP-Pläne in den Kliniken bundesweit heruntergefahren." Und damit auch die Blutreserven, denn diese seien nur begrenzt haltbar, so der Pressesprechers des Blutspendedienstes. Die sprunghafte Wiederaufnahme des Regelbetriebs in den Kliniken sei für die Knappheit der Konserven ausschlaggebend gewesen. Mittlerweile verfüge man wieder über eine Reserve, die für eineinhalb Tage reichen würde. Ziel sei eine Reserve für drei bis vier Tage. "Es geht gut voran", erklärt Weck.

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Dass die Reserven in den vergangenen Wochen zurückgegangen sind, das berichtet auch Thomas Gähme, erster Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Donaueschingen. "Innerhalb der letzten Wochen sind viele Blutspendetermine abgesagt worden", erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Grund dafür sei vor allem die Organisation gewesen, bei der zahlreiche Auflagen beachtet werden müssten. Wenn möglich, will der Ortsverein im Juli wieder mit Terminen für die Blutspende einsteigen.

Schutzvorkehrungen schrecken Spender nicht ab

Nichtsdestotrotz sei die mehrtägige Blutspendeaktion während der Corona-Krise in den Donauhallen erfolgreich gewesen. "Unsere Erwartungen wurden erfüllt", erklärt Gähme. Die Menschen würden sich auch von den zahlreichen Schutzvorkehrungen nicht abschrecken lassen. Wer Blut spenden will, muss sich nämlich vorab anmelden, ein Mundschutz muss während der kompletten Spende getragen werden. Auch die Verpflegung fällt anders aus. Die Personen erhalten ein Lunch-Paket, das sie dann mit nach Hause nehmen können. Vor der Spende wird außerdem die Temperatur gemessen.

Blut gespendet soll ab Juli auch wieder beim DRK-Ortsverein Villingen. Das berichtet Geschäftsstellenleiter Ulrich Amann. Geplant sind die Termine dann wieder im gewohnten Turnus, alle zwei Monate an einem Montag von 11 bis 18 Uhr. "Es wird nach wie vor Corona-Einschränkungen geben", erklärt Amann im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Blutplasma wird immer benötigt

Aufgrund der Corona-Krise seien die regulären Blutspendetermine in den vergangenen Wochen ausgefallen, es hätte allerdings einen Sammeltermin beim Ortsverein Schwenningen gegeben, der an sich gut besucht worden sei. "Es gibt nach wie vor einen hohen Bedarf an Blutplasma", betont Amann. Er hoffe, dass die folgenden Termine auf Nachfrage stoßen werden.

Dass tatsächlich mal kein Blut vorhanden sein wird, das stehe laut Weck überhaupt nicht zur Debatte. "Den Blutspendedienst gibt es seit 1952. Es hat bisher immer geklappt", betont er. "Wir sind noch nie in die Situation gekommen, dass wir Personen deshalb nicht retten konnten."

Unüblich ist das Phänomen nicht

Dass die Blutreserven zurückgehen, sei kein unübliches Phänomen. Jedes Jahr gäbe es solch einen Zeitpunkt, wenn es wieder warm wird und die Menschen wieder Lust haben, Dinge zu unternehmen. In diesem Jahr ist die Ursache für diesen Rückgang allerdings eine andere. "Die Menschen dürfen die Blutspende jetzt nicht vergessen", betont Eberhard Weck. Gerade jetzt sei jede Spende dringend notwendig.