Der Blutspendedienst Baden-Württemberg/HEssen steht vor vielen offenen Fragen. Foto: dpa (Symbolbild)

Termine finden statt. Veränderte Abläufe bei der Spende. "Niemand weiß, was kommt."

Region - Der Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat zurzeit alle Hände voll zu tun. Wie steht es aktuell um die Blutspenden?

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"Seit etwa zehn Tagen haben wir wieder ausreichend Blutspender" - so das derzeitige Fazit des Leiters Spendenmarketing, Eberhard Weck. Er betont jedoch, dass der Blutspendedienst gerade mehr Fragen als Antworten habe. Das wichtigste: Die Blutspendetermine finden weiterhin statt.

"Nach dem aktuellen Kenntnisstand wird das Virus nicht über Blut übertragen"

Virologen gehen derzeit nicht davon aus, dass sich das Coronavirus über das Blut überträgt. Daher lasse der Blutspendedienst alle Termine stattfinden, habe jedoch Änderungen an den Abläufen vorgenommen.

Die "Überprüfung auf Spendertauglichkeit", wie Weck es bezeichnet, finde nun zum Teil direkt am Eingang statt. Bevor potenzielle Spender die Lokalität betreten dürfen, werden ihnen einige Fragen gestellt. Dazu gehört beispielsweise die Frage nach Reisen in den vergangenen Wochen, dem Befinden in den vergangenen Tagen und die Messung der Körpertemperatur. "Damit wollen wir Spender und Empfänger schützen."

Sollte am Eingang bereits ein geringer Verdacht einer Infektion - egal welcher Art - bestehen, wird der Spender freundlich darauf hingewiesen und nach Hause geschickt. Nur so könne der Blutspendedienst weiterhin garantieren, dass das Blut dem Top-Niveau entspreche.

Im Anschluss gibt's derzeit keinen Imbiss

Hat man es durch die "Einlasskontrolle" geschafft, geht es dennoch zum DRK-Arzt, der die Spendentauglichkeit bestätigt. Sei es bisher eher "gemütlich und Bett an Bett" bei der Spende zugegangen, wird nun auch hier auf einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern geachtet. 

Ein Treffpunkt, gerade für ältere Spender, sei für viele der Imbiss danach. Hier muss Weck nun leider enttäuschen: Es wird im Interesse aller darum gebeten, sich auch dort nicht länger als nötig aufzuhalten.

Keiner weiß, was kommt

Sorge breitet Eberhard Weck derzeit nur eines: "Niemand weiß, was kommt." Egal was komme, die Blutspenden müssten weitergehen, erklärt Weck. Blutkonserven haben nur eine begrenzte Haltbarkeit. Thrombozyten, also die Blutplättchen, können lediglich vier Tage gelagert werden. "Diese Spenden werden vor allem in der Krebs-Therapie benötigt und können daher über Leben und Tod entscheiden."

Wie es weitergehen wird, wenn die viel diskutierten Ausgangssperren kommen, weiß auch Weck noch nicht. Er habe derzeit "mehr Fragezeichen, als Antworten im Kopf".

Wer selbst einmal Blut spenden, und damit eventuell Menschenleben retten möchte, findet alle Termine in seiner Umgebung auf der Internetseite des Blutspendedienstes.