Der unbekannte Schmierfink hat in Schwenningen einen besonderen Gruß hinterlassen. Foto: Eich

Teurer Enforcement Trailer schon mehrfach Ziel von Attacken. Stadt leitet Ermittlungen ein.

Villingen-Schwenningen - Seit knapp zwei Wochen ist der angemietete Blitzeranhänger der Stadt in Betrieb und fleißig im VS-Gebiet unterwegs – für große Freude scheint er jedoch bislang nicht zu sorgen. Mehrmals wurde der sogenannte Enforcement Trailer schon zum Ziel von Vandalen.

Bereits am ersten Standpunkt im Villinger Fürstenbergring – dort hatte die Stadt die Geschwindigkeitsmessanlage am 15. Mai platziert – wurde der Anhänger von bislang Unbekannten beschmiert. Dabei sprayte man nicht nur die Scheibe zu, durch die die Verkehrssünder geblitzt werden, der "Künstler" hatte auch noch ein Herz auf der Hülle platziert. Ein weniger freundlichen Gruß hinterließ ein Schmierfink hingegen in der Nacht auf Freitag. Am neuen Standort in der Schwenninger Neckarstraße (im dortigen 30er-Zonen-Bereich vor dem Altersheim) wurde erneut die Scheibe komplett schwarz zugesprüht. Zudem prangt am Anhänger nun ein Mittelfinger.

Insgesamt sechs Angriffe

Das waren jedoch nur zwei von insgesamt sechs Angriffen auf den Enforcement Trailer. Laut Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt, hätte man an der Anlage auch schon Klebeband und eine Art Leim angebracht. "Der Kommunale Ordnungsdienst hat ihn deshalb natürlich im Blick und kann direkt reagieren, wenn Sachbeschädigungen erfolgt sind", so Brunner auf Anfrage unserer Zeitung.

Von der Herstellerfirma habe man einen Spezialreiniger erhalten, der gegen die aufgesprühte Farbe wirksam eingesetzt werden könne. Den Sachschaden könne man nicht beziffern, es sei insbesondere der erhöhte Aufwand für die städtischen Mitarbeiter, der sich niedergeschlagen hat. Aber klar ist laut Brunner: "Es handelt sich um eine Sachbeschädigung." Deshalb würde man auch in jedem einzelnen Fall Ermittlungen einleiten, um einen Verursacher festzustellen.

Laut Angaben des Herstellers Vitronic ist die neue 1,3 Tonnen schwere Anlage ohnehin in besonderer Weise gegen Vandalismus geschützt. Während des Betriebs lasse sich der Anhänger vollständig auf den Wagenboden absenken und so gegen unbefugten Abtransport sichern.

"Zusätzlich schützen eine abgedichtete, beschusssichere Hülle sowie optional ein Alarmsystem die Technik vor Sachbeschädigung", heißt es vonseiten des Herstellers. Dass sich ein erwischter Raser an dem Blitzeranhänger zu schaffen macht und diesen zerstört, scheint also eher unwahrscheinlich.

Die Stadt testet die knapp 150.000 Euro teure Anlage derzeit im gesamten Stadtgebiet, um anschließend für das Jahr 2020 über eine mögliche Anschaffung zu beraten. Die Vorteile der teilstationären Anlage seien insbesondere, dass sie komplett autonom über mehrere Tage hinweg am gleichen Standort platziert werden kann.

Video vom neuen Super-Blitzer: