Mit einem Fest für die ganze Familie wurde das Jubiläum des Ringzuges gefeiert. Aus Marbach kam die kleine Judith mit ihrer Familie auf die Möglingshöhe. Foto: Heinig

Verkehrsminister kündigt bei der Jubelfeier den Ausbau der Gäubahn an. Zehn Jahre Erfolgsgeschichte auf der Schiene.

Villingen-Schwenningen/Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Anfänge waren alles andere als leicht – umso ausgelassener fiel am Samstag das Ringzugfest auf der Möglingshöhe aus. Auch in Tuttlingen und Rottweil, zentral aber im Schwenninger Teil des Oberzentrums wurde das zehnjährige Bestehen eines Verkehrsverbundes mit Vorbildcharakter gefeiert.

"Wenn ein Angebot gut ist, dann wird es auch angenommen", brachte es Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes, auf den Punkt. "Viele Landkreise sind neidisch auf diese Region", lobte Hermann den "3-er-Ringzug", den drei Landkreise – Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald-Baar – seit nunmehr zehn Jahren gemeinsam erfolgreich betreiben.

Minister Winfried Hermann kündigte seinen Einsatz dafür an, dass die Entwicklung weitergehe. Applaus im vollbesetzten Festzelt beim Umweltzentrum folgte auf sein Votum für den Ausbau der Gäubahn und einer Elektrifizierung der Fahrzeuge. Ab 2017 – so werde geplant – solle auch ein "optimales Angebot für die Ferne" auf die Schiene gesetzt sein, stellte der Minister in Aussicht.

Landrat Sven Hinterseh übernahm als Gastgeber und stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes Ringug den Blick zurück auf die problematischen Anfänge. Ohne die "Väter", Nahverkehrsberater Ulrich Grosse und Rainer Kaufmann, damaliger Regionalverbandsvorsitzender, "gäbe es heute keinen Ringzug", betonte Hinterseh. Mitte der 1990er-Jahre erkannten sie, dass der öffentliche Regionalverkehr zu weit von den Menschen entfernt war. Ein neues Schienenverkehrs- mit anschließendem Buskonzept mit einer regionalen Tarifkooperation wurde in Angriff genommen.

1999 stand es und wurde beschlossen, 2001 der Zweckverband gegründet. Im August 2003 war es dann soweit. 1,25 Millionen Kilometer werden inzwischen pro Jahr gefahren, dabei sieben Bahnhöfe und zusätzliche 40 Haltepunkte angesteuert. 16 000 Menschen benutzen täglich den Ringzug.

Er genieße den Ringzug als Versicherung hinsichtlich der Prosperität der gesamten Region und sehe in ihm mit seiner 97-prozentigen Pünktlichkeit einen Qualitätsgaranten in Sachen öffentlicher Personennahverkehr, sagte der Oberbürgermeister Villingen-Schwenningens, Rupert Kubon.

"Ohne uns gäbe es kein Jubiläum", witzelte Walter Gerstner, Vorsitzender der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL), die den 3-er-Ringzug mit 20 barrierefrei zu erreichenden Regio-Shuttles betreibt.

Die Freude über die positive Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren brach sich am Samstag mit einem ausgelassenen Familienfest mit zahlreichen Angeboten für Jung und Alt Bahn.