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Stimmung gelassen bis aufgebracht. Aquarienbesitzer nutzen Wasseraufbereitungsmittel. Mit Video

Villingen-Schwenningen - Erneut muss in Villingen-Schwenningen wegen Bakterien das Trinkwasser abgekocht werden. Wie gehen die Doppelstädter mit der Situation um?

Im Schwarzwald-Baar-Center, das zum betroffenen Gebiet gehört, bekommen die Gäste die Situation durch Kleinigkeiten mit: An den Türen der Toiletten sind Schilder angebracht, die wegen der Keimbelastung davon abraten, das Leitungswasser zu trinken. In der Schnellrestaurantkette Nordsee erhalten Gäste keine Heißgetränke. Die Bäckerei Schneckenburger serviert derzeit kein Glas Leitungswasser zum Espresso.

Größer sind die Umstände für betroffene Bürger in ihren eigenen vier Wänden. Eine berufstätige Frau berichtet, dass sie jeden Abend literweise Wasser abkocht. "Damit man, wenn man von der Arbeit kommt, auch schon kaltes Wasser hat und nicht nur heißes", erklärt sie. Die, die nicht abkochen, haben sich mit Wasser aus dem Supermarkt eingedeckt.

In puncto Kaffee fahren die Gastronomen im Einkaufszentrum unterschiedliche Strategien. Einige nutzen Leitungswasser, einige haben Kaffeemaschinen, die das Getränk so heiß brühen, dass die Keime absterben. Andere streichen das Angebot während des Abkochgebots.

Dass die Keimbelastung allerdings nicht nur für Menschen eine Rolle spielt, zeigt sich im Tierfachmarkt "Kölle Zoo" auf Herdenen. Dort haben es die Mitarbeiter derzeit mit vielen besorgten Aquarienbesitzern zu tun. Die Nachfrage nach Wasseraufbereitungsmitteln sei groß, so ein Angestellter. Er erklärt, dass das Wasser vor allem dann problematisch für Fische wird, wenn es möglicherweise wieder gechlort wird: "Chlor ist tödlich für Fische." Der Fachmarkt steht mit Blick auf die eigenen Aquarien indes vor keinem Problem: Er hat eine eigene Wasseraufbereitungsanlage.