Die Spieler des SC Freiburg feiern die 1:0-Führung beim SV Sandhausen. Foto: Uwe Anspach/dpa

Der SC Freiburg ist im DFB-Pokal unter den verbliebenen acht Mannschaften. Der Kampf um die Trophäe, die am 3. Juni in Berlin vergeben wird, hat Fahrt aufgenommen. Am Sonntag, 19. Februar, wird das Viertelfinale ausgelost und bei den Fans des Sportclubs werden schon Erinnerungen an die Vorsaison wach. 

Zwei Siege sind es noch für den SC Freiburg bis zum großen Endspiel im Berliner Olympiastadion. Das hört sich vermeintlich leichter an, als es in Wirklichkeit ist. Das hat auch der hart erkämpfte Achtelfinalsieg beim Zweitligisten SV Sandhausen wieder mal gezeigt. Gegen den Underdog brauchte die Mannschaft von Trainer Christian Streich viel Geduld. Erst eine Standardsituation in der 87. Spielminute sollte zum Türöffner werden. Nils Petersens sehenswertes Jokertor - eine Bogenlampe über den Torhüter - zum 2:0 besiegelte das Freiburger Weiterkommen.

Zittern im DFB-Pokal

Die 3500 mitgereisten SC-Fans waren aus dem Häuschen und feierten mit ihrer Mannschaft. Bei einigen wurden Erinnerungen wach an die besonderen Pokalmomente, die die vergangene Saison zu bieten hatte: das Zitterspiel gegen den VfL Osnabrück, das erst im Elfmeterschießen entschieden wurde, der 2:1-Viertelfinalsieg beim VfL Bochum, bei dem der Siegtreffer für die Freiburger erst in der 120. Minute fiel, der Einzug ins Finale durch ein 3:1 beim Hamburger SV und natürlich das Endspiel im ausverkauften Berliner Olympiastadion, das nach Elfmeterschießen gegen RB Leipzig äußerst knapp verloren ging.  

Etwas ganz Besonderes

Das war ein historischer Moment, erstmals in der Vereinsgeschichte hatten die Breisgauer das DFB-Pokalfinale erreicht. Zehntausende hatten die Mannschaft nach Berlin begleitet. Über acht Millionen Zuschauer hatten das Spiel am TV verfolgt und mit dem Sportclub gelitten. Lange sah es danach aus, als könnte der SC seinen ersten großen Titel holen, doch am Ende reckten die RB-Profis den Pokal in den Nachthimmel. Trotzdem war es für alle SC-Fans ein unvergleichliches Erlebnis.

Sehnsucht nach Berlin

Eine Wiederholung in der aktuellen Saison ist denkbar. Die Mannschaft von Christian Streich hat im DFB-Pokal dieselbe Gier, denselben Willen und den unbedingten Wunsch, es wieder nach Berlin zu schaffen. Doch noch sind acht Mannschaften im Rennen und noch ist ein Viertelfinale und ein Halbfinale zu spielen. Den Sprechgesängen der Freiburger Fans am Dienstag war aber schon zu entnehmen, wie sehr man sich nach einem erneuten Berlin-Trip im Juni sehnt. "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", schallte es aus der Kurve. 

Hoffnung auf ein Heimspiel

Um es erneut zum Finale in der Hauptstadt zu schaffen, bedarf es starker Leistungen und auch ein wenig Losglück. So musste man in der vergangenen Saison stets auswärts - in Würzburg, in Osnabrück, in Hoffenheim, in Bochum und in Hamburg - antreten. Ein Heimspiel im neuen Europa-Park Stadion könnte den entscheidenden Vorteil bringen.

Große Fische im Teich

Dann müsste es ja nicht unbedingt der FC Bayern, Borussia Dortmund oder RB Leipzig sein. Doch auch die anderen möglichen Gegner mit Eintracht Frankfurt, Union Berlin und dem VfB Stuttgart hätten es in sich. Übrig wäre noch ein verbliebener Zweitligist, der den Sprung ins Viertelfinale schaffen wird. Dieser wird am Mittwoch zwischen dem 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf ermittelt. Allerdings müsste der SC dann wieder auswärts antreten, aber vielleicht wäre das ja ein gutes Omen.

Doch bevor das Pokalfieber wieder neue Höhen erklimmen kann, geht es für den SC Freiburg in der Bundesliga weiter. Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt der Sportclub den VfB Stuttgart zum Baden-Württemberg-Derby.