Die Drittklässler Driton und Alisa warten mit einer kleinen Tüte Gummibärchen auf und danken für langsames Fahren vor dem Heilig-Geist-Kindergarten und der Berneckschule Foto: Stephan Wegner

„Danke, dass Sie so langsam gefahren sind“ – Die Drittklässler Driton und Alisa überreichen eine Tüte Gummibärchen an einen Autofahrer: Zusammen mit der Abteilung öffentliche Ordnung der Stadt Schramberg wollen sie für Akzeptanz von Tempo 30 vor Schule und Kindergarten werben.

Rund zwei Stunden lang stehen vier Mitarbeiter der Abteilung Öffentliche Ordnung der Stadt Schramberg zusammen mit Viert- und Drittklässlern am Straßenrand in der Schramberger Schillerstraße. In Höhe des Kindergartens Heilig Geist ist der städtische Blitzer versteckt hinter einem geparkten Fahrzeug aufgebaut, etwas entfernt steht das Messfahrzeug.

Autofahrer sensibilisieren

„Wir wollen für Tempo 30 bei Schulen und Kindergärten sensibilisieren“, sagt Abteilungsleiterin Cornelia Penning zu dieser Maßnahme am frühen Mittwochmorgen. Deswegen stehen sie und ihre Kollegin Nora Vogel vom kommunalen Vollzugsdienst auch nicht alleine am Straßenrand und halten die Autofahrer an, deren Geschwindigkeit mit der Überwachungskamera gemessen wurde. Sie werden unterstützt von zunächst vier Viert- und später vier Drittklässlern der Berneckschule. „Wir wollen zeigen, dass es hier um Kinder geht und es diese auch gibt“, sagt Penning.

Mit Feuereifer dabei

Die vier jungen Helfer sind mit Feuereifer bei der Sache. „Dürfen wir hier ein Gummibärchen geben?“, fragt die Drittklässlerin Noemi, die zusammen mit ihrem Schulkameraden Milas und Cornelia Penning die zweite Gruppe bildet. Ja, – und auch hier nickt die Abteilungsleiterin, die zuvor den Fahrer in die Parkbucht gewinkt hat, damit die Schüler sicher an das Fahrzeug herantreten können.

Auch der Fahrlehrer und sein Schüler auf dem Motorrad bekommen von Noemi und Milas ein Päckchen Gummibären. Foto: Wegner

Die Autofahrer selbst sind trotz der Verzögerung freundlich und freuen sich über die Ansprache durch die Kinder. „Ich habe selbst drei Kinder und fahre deswegen grundsätzlich langsam bei Schulen und Kindergärten“, begründet eine jüngere Frau ihr korrektes Verhalten. „Meist fahre ich dort noch langsamer als Tempo 30“, sagt sie sogar.

Die Kamera und der Blitz sind in einer Parklücke gegenüber dem Kindergarten Heilig Geist aufgestellt. Foto: Wegner

Rund 200 Fahrzeuge seien an diesem Morgen kontrolliert worden, schätzt Penning. Nur wenige Fahrerinnen und Fahrer hätten beanstandet werden müssen. Aber auch diejenigen, die Tempo 30 nicht eingehalten haben, mussten diesmal nichts bezahlen. Sie kamen laut der Abteilungsleiterin mit einer mündlichen Verwarnung davon.

„Wir wollen für die Einhaltung des Tempos zum Schutz der Kinder weiterhin werben“, so Penning – aus diesem Grund wird die Aktion am Donnerstag, 25. Mai, fortgeführt. Dann allerdings stehen die kommunale Polizeibehörde und Kinder der Grundschule Tennenbronn in der dortigen Hauptstraße, messen das Tempo der Autofahrer und wollen vor allem loben und nur wenig tadeln.