Das Neubaugebiet "Hasenbrunnen" ist bereits gut bebaut. Ein wichtiger Bestandteil sind die zwei Hoffnungshäuser (rechts). Sie werden am Samstag offiziell eingeweiht. Foto: Fritsch

Zur offiziellen Eröffnung sind die meisten Wohnungen in den beiden Hoffnungshäusern in Nagold bereits vermietet. In den insgesamt 17 Mietwohnungen wohnen geflüchtete und einheimische Menschen gemeinsam unter einem Dach.

Nagold - Bei der Eröffnungsfeier, die am Samstag, 8. Oktober um 14 Uhr beginnen wird, erwartet die Besucher im Neubaugebiet Hasenbrunnen ein buntes Programm mit Zeit für Begegnungen, für eine Besichtigung der Häuser, Wohnungen und Gemeinschaftsräume sowie für Kaffee, Kuchen und internationale Snacks.

Neben Marcus Witzke, dem Vorstand der Hoffnungsträger, werden auch Jürgen Großmann, Oberbürgermeister der Stadt Nagold, und Pfarrer Tobias Geiger, Codekan des Kirchenbezirks Calw-Nagold, jeweils ein Grußwort an die Gäste richten.

Wohnen in bezahlbarem Wohnraum

Auch die beiden Hoffnungshäuser in Nagold sind in sozial, ökologisch und auch ökonomisch nachhaltiger System- und Holzbauweise gefertigt, verfügen über barrierefreie Erdgeschosse, haben Solaranlagen auf den Dächern und entsprechen einem KfW-55-Effizienzhaus.

Ein Großteil der Wohnungen mit ein bis fünf Zimmern und 30 bis 105 Quadratmetern wird als bezahlbarer Wohnraum an Menschen mit Wohnberechtigungsschein (WBS) vermietet. Die monatliche Miete liegt dann 33 Prozent unter der jeweils ortsüblichen Neubaumiete.

Für das integrative Wohnkonzept der Hoffnungshäuser haben die Hoffnungsträger bereits 2019 vom Land Baden-Württemberg den Integrationspreis überreicht bekommen und wurden 2020 vom Bündnis für Demokratie und Toleranz wie auch von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Auch die Architektur der Hoffnungshäuser hat bereits mehrere Preise erhalten.

Integratives Wohnkonzept

In einem Hoffnungshaus leben Familien, Paare und Alleinstehende nicht isoliert und sich selbst überlassen, sondern in einer "sinnvollen sozialen Mischung und einer aktiven, nach innen und außen wirkenden Hausgemeinschaft".

Auch in Nagold sind die Hoffnungsträger durch eine Standortleitung vertreten, die ebenfalls in einem der Hoffnungshäuser lebt: Eva und Christoph Hartmann werden in Kooperation mit der Stadt Nagold und in enger Zusammenarbeit mit einem Netzwerk von Ehrenamtlichen aus Arbeitskreisen und Kirchengemeinden das gemeinsame Zusammenleben in den Hoffnungshäusern verantwortlich gestalten.

Aktuelle Standorte der Hoffnungsträger sind Bad Liebenzell, Calw, Esslingen, Konstanz, Leonberg, Schwäbisch Gmünd, Sinsheim und Straubenhardt. Mit den beiden Hoffnungshäusern in Nagold sowie drei weiteren in Öhringen, die Mitte 2023 eröffnet werden, wird es dann bereits 32 Häuser mit insgesamt rund 225 Wohnungen geben.

Info: Hoffnungsträger-Stiftung

Die Hoffnungsträger sind eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Leonberg. Ihr Anliegen ist es, Menschen Hoffnung zu geben und eine Perspektive zu bieten. In Deutschland geschieht dies vor allem durch den Bau bezahlbaren Wohnraums und die integrative Arbeit in den Hoffnungshäusern. Weltweit unterstützen die Hoffnungsträger Kinder und Familien von Gefangenen und helfen mit Resozialisierungs- und Versöhnungsprogrammen. Die inhaltliche Arbeit wird unter anderem durch Spenden und Fördergelder finanziert. Weitere Informationen gibt es unter www.hoffnungsträger.de