Bitcoin: Spekulationsobjekt oder ernsthaftes Finanzinstrument? Foto: imago images/imagebroker/Simon Belcher via www.imago-images.de

Das jüngste Chaos am Kryptomarkt spielt Kritikern in die Karten, schreibt Finanzreporter Hannes Breustedt. Eine Mitschuld trifft offenbar ausgerechnet die US-Aufsicht SEC.

Die älteste und bekannteste Digitalwährung Bitcoin strebt in den Finanzmarkt-Mainstream. Die Kursrallye in Erwartung der vermeintlich ersten Zulassung eines richtigen Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC zeigt, wie groß die Euphorie der Kryptoanleger ist. Die News entpuppte sich jedoch als Ente, das Twitter-Konto der SEC war gehackt worden. Genau solches Chaos können Bitcoin-Fürsprecher nicht gebrauchen.

Seit Jahren sehnen Kryptoanhänger einen wahren börsennotierten Indexfonds (Exchange Traded Fund, kurz: ETF) herbei, der den Bitcoin-Kurs durch direkte Investitionen in die Digitalwährung zuverlässig und präzise abbildet. Solche ETFs würden die Türen zu institutionellen Investoren öffnen und könnten den Durchbruch in der Finanzwelt bringen.

Seit Monaten verdichten sich nun die Anzeichen, dass die US-Börsenaufsicht SEC ihren Widerstand gegen Bitcoin-ETFs aufgibt. Dass Hacker das Nutzerkonto der Behörde auf der in X umbenannten Social-Media-Plattform Twitter kapern und dort fälschlicherweise die ETF-Genehmigung durch die SEC verkünden konnten, ist an sich bereits ein Stück aus dem Tollhaus. Dass dies angeblich nicht zuletzt möglich war, weil ausgerechnet die Aufsicht, die den ganzen US-Wertpapiermarkt überwachen soll, keine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert hatte, spottet jeder Beschreibung.

Letztendlich dürfte die Verwirrung um den SEC-Tweet und die dadurch ausgelöste Achterbahnfahrt des Bitcoin-Kurses vor allem Wasser auf die Mühlen derer sein, die seit eh und je warnen: Kryptoanlagen seien für die breite Masse ungeeignet, weil sie zu unberechenbar im Preis schwankten und zu anfällig für Kursmanipulationen seien. Fest steht: Sie sind nichts für schwache Nerven.