Dem größten europäischen Versicherer Allianz konnten auch die schweren Unwetter von Ende Juli nichts anhaben - nach neun Monaten liegt die Versicherungsgesellschaft bei den Jahreszielen voll im Plan - und legt noch eine kleine Schippe drauf. Foto: dpa

Die Allianz hat die schweren Unwetter in Deutschland gut verkraftet. Konzernchef Michael Diekmann sieht den größten europäischen Versicherer nach neun Monaten bei den Jahreszielen voll im Plan - und legt noch eine kleine Schippe drauf.

Die Allianz hat die schweren Unwetter in Deutschland gut verkraftet. Konzernchef Michael Diekmann sieht den größten europäischen Versicherer nach neun Monaten bei den Jahreszielen voll im Plan - und legt noch eine kleine Schippe drauf.

München - Die Allianz ist besser als erwartet durch die schweren Unwetter in Deutschland im Sommer gekommen. Im dritten Quartal ging der operative Gewinn trotz höherer Belastungen durch Hagelstürme und andere Wetterextreme nur leicht um 0,7 Prozent auf gut 2,5 Milliarden Euro zurück, wie der größte europäische Versicherungskonzern am Freitag in München mitteilte. Für das Gesamtjahr stimmen die Zahlen Konzernchef Michael Diekmann optimistisch. „Angesichts der guten Entwicklung der Allianz Gruppe in den ersten neun Monaten erwarten wir jetzt ein operatives Ergebnis für das Gesamtjahr von leicht über 9,7 Milliarden Euro.“ Das ist etwas mehr als bisher bestenfalls angekündigt.

Unter dem Strich legte der Überschuss im dritten Quartal um sechs Prozent auf gut 1,4 Milliarden Euro zu und liegt damit höher als von Experten erwartet. Gedrückt wurde der Gewinn aber vor allem durch Hagelsturm „Andreas“, der Ende Juli über Teile Nord- und Süddeutschlands gezogen war. Tennisballdicke Hagelkörner hatten Autos zerstört und Wintergärten zertrümmert. Die Allianz kostete das Unwetter nach eigenen Angaben 330 Millionen Euro und damit deutlich mehr als anfangs geschätzt.

Der Umsatz des DAX-Konzerns blieb etwas unter dem Vorjahreswert

Der Umsatz des DAX-Konzerns blieb mit 25,1 Milliarden Euro etwas unter dem Vorjahreswert. Einen Rückgang gab es im Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen, zu dem vor allem der Abbau des Geschäfts mit Ernteausfallversicherungen in den USA beitrug. In der Lebens- und Krankenversicherung hingegen steigerte die Allianz die Beitragseinnahmen kräftig um 6,6 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Vor allem in Deutschland und Italien sei die Nachfrage hoch gewesen. „Das Wachstum in Umsatz und Neugeschäftsmarge im dritten Quartal stimmt mich für unser Segment Lebens- und Krankenversicherung zuversichtlich“, sagte Finanzvorstand Dieter Wemmer.

Im Sommer hatte die Allianz eine neue Lebensversicherung ohne Garantiezins vorgestellt. Zugesichert wird den Kunden in der neuen Lebensversicherung nur der Erhalt der eingezahlten Beiträge und später eine Mindestrente. Auf die bislang übliche Garantieverzinsung von derzeit 1,75 Prozent müssen die Kunden verzichten. Dadurch spart die Allianz langfristig Kosten, die sie nach eigenen Angaben an die Kunden weitergeben will. Mit der neuen Versicherung reagiert die Allianz damit auf die historisch niedrigen Zinsen, unter denen alle Versicherungen massiv leiden, weil sie die früher zugesagten Renditen immer schwerer bieten können. Die neue Versicherung habe einen sehr erfolgreichen Start gehabt, sagte Wemmer.