Brigitte Wagner (von links) hat wieder vielfältige Künstler für die aktuelle Ausstellung in der Galerie auf dem Fehllochhof gewinnen können. Zwei davon sind Holger Much und Tanja Robisch. Foto: Franke

Bei den Vernissagen in der Galerie auf dem Fehlochhof geben sich Künstler und Kulturfreunde in der Region die Klinke in die Hand. Bis zum 28. August werden auf dem Michelfeld Werke zum Thema "Vielfalt" gezeigt.

Meßstetten-Oberdigisheim - Coronabedingt haben Brigitte Wagner und Reinhard Wulf mit ihren Ausstellungen in der Galerie auf dem Fehlochhof pausiert. Umso größer war das Hallo und die Freude, als sich Kunstfreunde aus der Region zur Vernissage der Ausstellung mit dem Titel "Vielfalt" getroffen haben.

Bis zum 28. August sind in der Galerie Gemälde von Tanja Robisch, Grafiken und Plastiken von Jutta Schölzel sowie Grafiken von Joachim Wörner und Izumi Yanagiy sowie Drucke von Holger Much zu sehen. Brigitte Wagner stellte die Künstler – die meisten davon kommen aus der Region – samt deren wichtigste Werkzeuge und Arbeitstechniken. Die Kunstwerke sind zwar unterschiedlich, doch haben eines gemeinsam: Sie vermitteln Botschaften. Aus einigen Arbeiten könne diese meist direkt herausgelesen werden, andere erschließen sich nicht auf den ersten Blick und benötigen eine tiefere Betrachtung. Brigitte Wagner sprach von Geheimsprachen, die, erzeugt durch Ergriffenheit, nur durch leidenschaftliches Artikulieren verstanden werden können.

Künstler aus der Region

Zuletzt danke sie ihrem Mann Reinhard Wulf, mit dem sie ein "Päckchen" bildet und sie in ihrer Leidenschaft, der Galerie, stets unterstützt. So gestalten die beiden bereits die 21. Ausstellung in ihrem Wohnhaus auf dem Michelfeld.

Ausgenommen von Jutta Schölzel, die zur Finissage kommen wird, waren alle Künstler anwesend und offen für Gespräche.

Inspiriert von der Schwäbischen Alb

Im Eingangsbereich der Galerie findet der Besucher Werke von Tanja Robisch, die in strenger Formensprache und in der Kraft der Farben eine Brücke zwischen Leben und Vergänglichkeit spannt, Dunkles in Lichtvolles führt. Izumi Yanagiya gestaltet in großen, kräftigen Formen und zarten Linien und schöpft unübersehbar aus ihren japanischen Wurzeln. Der Pinselstrich ist wichtigste Ausdrucksmittel der Künstlerin, die jetzt in Reutlingen lebt, erklärte die Galeristin. Joachim Wörner hingegen zaubert vor allem Lineares und Flächiges mit schwarzer Kreide aufs Papier. Er nennt seine Werke "Erkundungen" und lässt insbesondere die Schwäbische Alb als Quelle seiner Inspiration erkennen. Radierungen sind das Werkzeug von Jutta Schölzel zur Darstellung der menschlichen Gestalt. Auch Plastiken formt sie zu diesem Thema. Ihre Stärke liege in der Reduktion, die vielleicht gerade deshalb eine große Intensität in der Wahrnehmung erzeugt, meinte Wagner. Eine Kunst abseits der klassischen Techniken hingegen pflegt Holger Much. Sein Werkzeug ist das Tablet, mit dem er digitale Kunstwerke erschafft. Viele seiner Kreationen sind Auftragsarbeiten, weswegen sich sein digitaler Pinselstrich auf zahlreichen CD-Covern und Buchillustrationen zu finden. Er entführt dabei in eine mystische Welt von Geistern, Feen und Trollen.

Digitale Kunst

Much wohnt in Tailfingen und hat es nicht weit aufs Michelfeld. Daher wird er am Samstag 18. Juni, ab 19 Uhr eine Lesung in der heimeligen Galerie halten.