Der Hinweis ist nicht wirklich prominent platziert – aber das Wort „gesperrt“ ist dennoch eigentlich gut zu erkennen. Foto: Fritsche

Voraussichtlich am Dienstag und Mittwoch ist die Alte Steige wegen Asphaltarbeiten gesperrt. Das scheinen aber am Dienstag nicht alle Autofahrer mitgekriegt zu haben.

„Steige ist gesperrt!!!!“, schrieb eine Facebook-Nutzerin am Nachmittag und teilte dazu die Information der Stadt zu den geplanten Ausbesserungsarbeiten von Schlaglöchern. „Weil die Schlaglöcher überwiegend in der Mitte der Fahrbahn liegen, ist eine Vollsperrung der Straße zum genannten Zeitraum notwendig“, teilte die Stadt in der vergangenen Woche mit. Durch die Sanierung werde die Straße wieder sicherer für Radfahrer und Autofahrer, hatte sie die Maßnahme begründet.

Problematisch war aus Sicht der Userin – und Anliegerin –, dass sich scheinbar kaum ein Autofahrer an die vorab angekündigte Sperrung der Alten Steige halte. „Hier ist ein Verkehr – nicht normal. Es fahren nonstop Autos hoch, dann alle wieder runter, wie irre“, ärgerte sie sich und fragte, ob denn die Straße so schlecht ausgeschildert sei oder ob Autofahrer die Schilder zur Sperrung einfach ignorieren würden.

An der Küfergasse stand am Dienstag nichts. Foto: Fritsche

Daraus entwickelte sich eine lebhafte Diskussion: Eine andere Userin meinte, dass am Anfang der Steige, also der Kreuzung zur Oberndorfer Straße am Gebäude „Vochatzer“, „zwei Warnbaken mit einem Zettel dran“ stünden – „also die Stadt hätte das besser machen können“, fand sie. Ein weiterer User meinte, er sei einer derer, die hochgefahren seien – aber, weil ihm nichts aufgefallen sei und eine dritte Userin brachte eine vermeintliche Erklärung ins Spiel: „Wenn man von der Küfergasse aus kommend die Steige hochfährt ist es nicht ausgeschildert.“

Spätestens beim Wendehammer an der langen Geraden kurz nach Schramberg-Tal ist Schluss. Foto: Riesterer

Die ursprüngliche Absetzerin des Posts erklärte daraufhin, sie habe die Sachlage der Stadt weitergegeben – und auf Nachfrage unserer Redaktion informiert die Stadtverwaltung zu der Sache: Weil die rechtzeitig angekündigte Baustelle lediglich zwei Tage dauere, sollte zum Absperren nicht „das volle Programm aufgefahren“ werden, so die Erklärung von Tiefbauleiter Konrad Ginter für die erwähnten, vermeintlich spärlichen, Sperrungshinweise. Er erinnerte an dieser Stelle, dass es auch Steuergelder seien, die man so versuche, zu sparen. Ein Hinweis an der Küfergasse, so Ginter, sei jedoch tatsächlich vergessen worden, was am Mittwoch selbstverständlich ergänzt werde.

Autofahrern ist’s egal

Der Vorfall erinnert an einen Vorfall vor einigen Monaten – damals war die Steige wegen eines Wasserrohrbruchs gesperrt. Seinerzeit hatte der Bauunternehmer die Beschilderung an der Küfergasse ebenfalls vergessen.

Nun gilt letztlich jedoch zu erwähnen: In der Zeit von wenigen Minuten, in der unsere Redaktion vor Ort war, fuhren mehr als 20 Fahrzeuge über die Oberndorfer Straße in die Steige hinein, also an zwei zwar nicht prominent platzierten, aber durchaus gut lesbaren Hinweisen vorbei, um an der Wendeplatte kurz nach dem Schramberger Ortsschild letztlich eben doch umdrehen zu müssen. Es ist nachvollziehbar, dass die Anlieger am Dienstag genervt waren – über die Küfergasse war jedoch kein einziges der von uns beobachteten Autos gekommen.