Vor der Kreuzung soll die Querungshilfe kommen – idealer wäre einige Meter weiter auf Höhe der Bushaltestelle und Kirche. Foto: Riesterer

Die Verkehrssicherheit für Schul- und Kindergartenkinder soll erhöht und gefährliche Situationen wegen überhöhter Geschwindigkeiten verringert werden. Schönbronn bekommt eine Querungshilfe – nur der Standort wirft Fragen auf.

„Ende August haben wir das Gröbste“, sprach Tiefbauleiter Konrad Ginter im Gemeinderat mit dem fast fertigen Radweg das derzeit größte Projekt rund um Schönbronn an. Nach vielfacher Anregung aus der Bevölkerung habe sich die Verwaltung entschlossen, eine Querungsmöglichkeit zu schaffen. Zuletzt sei dies bei der Anliegerinformationsveranstaltung zum Baugebiet „Gründleseeblick“ von Seiten der Anlieger nochmals vorgebracht worden. Geplant sei die Querung in Form einer Mittelinsel, die aufgedübelt werde, so Ginter. Kostenpunkt: Rund 30 000 Euro. Eine Förderung gebe es wohl keine.

Ein Standort auf der andere Seite der dortigen Kreuzung auf Höhe der Bushaltestelle „Löwen“ wäre hinsichtlich der Laufwege sicher idealer, so Ginter, aufgrund gegebener Fahrbahnbreiten und Anfahrtsradien müsse die Querung, wolle man preislich in genannter Region bleiben, jedoch einige Meter in Richtung Sulgener Ortsausfahrt verlegt werden. Die Verwaltung halte den Bau dennoch für sinnvoll, die dortige Grundstückseignerin habe der Maßnahme zugestimmt. In der Beschlussvorlage hatte Ginter noch geschrieben, eine Umsetzung im Zuge des Radweges sei voraussichtlich noch möglich – das reiche nun doch nicht ganz. Geplant sei die Maßnahme für September/Oktober mit Restarbeiten des Radwegs.

Wieso Gelenkbusse?

Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) fragte nach der Zahl der Anwohner, die die Querung angeregt hätten und weshalb das mögliche Abbiegen von Gelenkbussen in Richtung des angedachten Neubaugebiets in den Plänen Bestandteil sei. Vermutlich hätte eine Planung mit Lastwagen für die Müllabfuhr gereicht, der Landkreis hatte jedoch auf dortige Betriebe und deren Lieferverkehr hingewiesen. Die Maßnahme habe schnell ausgearbeitet werden müssen, so sie man sicher, dass die Planung funktioniere und genehmigungsfähig sei, so Ginter. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr sprach von „einer Hand voll“ Bürger, die sich direkt mit dem Anliegen an sie gewandt hätten, dazu hätten etwa 30 während erwähnter Infoveranstaltung ihre Zustimmung gezeigt. Sie erinnerte an die höhere Zahl Kinder, die künftig wegen des geplanten Neubaugebiets dort unterwegs seien.

Blitzer auch in Schönbronn?

Das Argument, den Verkehr abzubremsen, finde er gut, sagte Emil Rode (Freie Liste), dennoch sähe er die Querung eher weiter im Ort bei der Bushaltestelle, wohin sich die Fußgänger orientieren und die Insel an ihrem geplanten Ort gar nicht nutzen würden. Wegen der Fahrbahnbreite sei es dort einfach baulich schwieriger, sagte Ginter und räumte zu den Plänen ein: „Es ist eine deutliche Verbesserung – aber sicher nicht das Optimum.“ Eisenlohr kündigte an dieser Stelle an, dass die Verwaltung auch für Schönbronn über einen Blitzer nachdenke.

Jürgen Reuter (Aktive Bürger) sprach die Querungshilfe am Friedhof Hintersulgen an. Foto: Riesterer

Auf Höhe des Friedhofs Hintersulgen sei aufgrund des dort startenden Radwegs eine Mittelinsel neu angelegt worden, sagte Jürgen Reuter (Aktive Bürger). Was sei in Schönbronn anders? Dort sei die Situation mit den Seiteneinmündungen eine andere, so Ginter. Es brauche 7,50 Meter Straße plus 2,50 Meter Breite für eine solche Querung. Das gäbe die Straße in Schönbronn nirgends her.

Umweg machen – aber sicher unterwegs

Auch Udo Neudeck (Freie Liste) sah in Kombination mit dem Blitzer das Problem der hohen Geschwindigkeit vor Ort gut angegangen. Es störte ihn aber, etwas zu bauen, wovon man wisse, „dass es niemand nutzen wird“. Nur eine Mittelinsel ohne Querung, so Ginter, werde vom Landratsamt nicht zugelassen. Wie geplant sei es immer noch „eine Verbesserung um 90 Prozent“. Den kleinen Umweg finde er besser als wie bisher den Weg über zwei Fahrbahnen.

„Vor der Kirche wird es zu eng“, sagte Clemens Maurer (CDU), da müssten Kosten und Nutzen abgewogen werden – und der Nutzen übersteige die Kosten bei weitem. Reinhard Günter (SPD/Buntspecht) fand, allein die Ausbremse-Wirkung sei die 30 000 Euro wert.

Mit 24 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen (Gertrud Nöhre, Lara Kiolbassa und Monika Kaltenbacher, alle SPD/Buntspecht) stimmte der Gemeinderat den Plänen zu und stellte 30 000 Euro an außerplanmäßigen Mitteln zur Verfügung.