Ordentlich Durchgangsverkehr und dann meistens noch zu schnell: Verkehr in Grünmettstetten Foto: Peter Morlok

Ums Tempo im Ort ging es im Grünmettstetter Ortschaftsrat. Dabei zeigte sich: Der Smiley für angepasste Geschwindigkeit bringt etwas – Ortsvorsteher Manfred Claus hätte dauerhaft aber gerne eine Fahrbahnverengung. Unterdessen wird Blitzer „Marvin“ ausgehupt.

25 690 Fahrzeuge, aus Richtung Altheim in den Ort einfahrend, registrierte die ortseigene Messtafel „Smiley“ im Zeitraum vom 5. bis 28. August. Negativ dabei war, dass 45,6 Prozent aller Verkehrsteilnehmer schneller als die erlaubten 50 km/h unterwegs waren, positiv dagegen, dass acht Prozent aller Verkehrsteilnehmer, im Vergleich zu einer ähnlich langen Messung, offensichtlich durch das Smiley-Symbol zum langsameren Fahren veranlasst wurden. Dies gab Ortsvorsteher Manfred Claus bekannt.

Rat Bernd Steimle gab zu bedenken, dass bei diesem Verkehrsaufkommen auch die Rettungsfahrzeuge mitgezählt werden und Ratskollege Michael Lehmann bestätigte dies. „Die Einsatzkräfte vom Roten Kreuz fahren jeden Tag bis zu dreimal mit voller Geschwindigkeit bei uns vorbei.“ Trotzdem, man war sich einig: Ein Smiley bewirkt etwas und der Ortsvorsteher ist froh, dass er auf diese Auswertung zurückgreifen kann. „So können wir bei der Verkehrsschau Daten vorlegen.“

Superblitzer „Marvin“

Horbs Superblitzer „Marvin“ lieferte zudem in der Zeit vom 26. Juli bis zum 1. August weitere Daten. Er war strategisch geschickt in der Steinach Straße 7 aufgestellt, denn dort kann er in beide Fahrtrichtungen messen. Von Altheim kommend gab es in dieser Zeit 123 Verstöße, bilanzierte Claus und stellte fest, dass diese Zahl weit unter dem Durchschnitt lag.

1027 Verstöße

Aus der anderen Richtung, von Tumlingen kommend, wurden jedoch 1027 Verstöße registriert, die damit weit über dem Durchschnitt lagen.

Der Grund für diese Diskrepanz war schnell gefunden. Von Altheim kommend ist der Verkehr schon allein durch die Ortsdurchfahrt her eingebremst, doch die Verkehrsteilnehmer aus der anderen Richtung sind zum einen schneller unterwegs, da die Landstraße zum Teil 100 km/h erlaubt, zudem die Straße in den Ort rein abfällt und es keine Fahrbahnverengung, wie beispielsweise bei der Ortseinfahrt Altheim, gibt.

„Wenn wir es geschafft haben, dass wir eine Verengung der Fahrbahn hinbekommen, dann haben wir unser Ziel erreicht“, zeigt sich Claus überzeugt. „Der Weg bis dahin ist noch weit“, bremste Rat Armin Faßnacht allzu große Erwartungshaltungen ein. „Die Stadt Horb ist hier sehr gesprächsbereit, die Verhandlungen mit dem Landratsamt Freudenstadt laufen auf einer anderen Ebene“, stellte Claus aus Erfahrung dazu fest. „Wir im Ortschaftsrat müssen gemeinsam hinstehen, wenn wir hier etwas erreichen wollen“, sein Appell an sein Gremium. „Bevor wir Poller auf die Straße machen, sollen es Fahrbahnverengungen sein“.

Aktuell sieht er als einzige Chance, um eine Verkehrsberuhigung hinzubekommen, den massiven Einsatz von teilstationären Blitzern.

Anwohner klagen

Doch auch das habe Nachteile, wusste Claus, der befürchtet, dass sich viele Autofahrer der neuesten Mode anschließen und langsam an Horbs Laser-Wunderwaffe „Marvin“ heranfahren und dabei hupen. „Das ist vor allem nachts derzeit gang und gäbe“, wusste der Ortsvorsteher und berichtete von Klagen betroffener Anwohner.

„Wir wollen niemanden bestrafen, doch Gemeinwohl geht vor schnellem Fahren. Auch ich bin kein Fan eines Blitzers, doch wenn es nicht anders geht, dann müssen wir Marvin und Co. einsetzen“, so sein abschließendes Statement zu diesem Dauer-Thema.