Buntes Treiben herrscht in Bad Wildbads Innenstadt. Foto: Ulrike Knöller

Nicht nur Schnäppchenjäger kamen auf ihre Kosten, auch wer nur Bummeln wollte, konnte sich nicht zuletzt dank des Wetters einen schönen Tag machen. Einen außergewöhnlichen Höhepunkt mit ernster Vorgeschichte bildete indes eine Tombola.

Einmal mehr befand sich das ansonsten beschauliche Städtchen Bad Wildbad an einem Sonntag in geschäftigem Ausnahmezustand. Mehrere tausend Besucher waren bei strahlendem Sonnenschein zum verkaufsoffenen Tag der ansässigen Einzelhändler, dem Wildbader Herbst, und dem Antik- und Trödelmarkt in die Innenstadt gekommen, um sich auf die Suche nach besonderen Schnäppchen zu machen.

Laut Bürgermeister Marco Gauger waren Parkhäuser und Parkplätze bereits um die Mittagszeit voll belegt. Fündig werden konnte man ab 11 Uhr an zahlreichen Ständen, wo es allerlei Haushaltsartikel, Spielsachen, antikes Geschirr und viel Kurioses zu bestaunen gab.

Antike Dekowaren

Der 66-jährige Bernd Halter aus dem Saarland kommt seit Jahren nach Bad Wildbad, um seinen Stand mit antiken Dekowaren aufzubauen. „Seit 18 Jahren mache ich das Geschäft. Hier in Bad Wildbad mag ich das Ambiente und die Schwarzwälder“, so der gut gelaunte Saarländer.

Aber auch in den Geschäften des Einzelhandels hatten die „Jäger“ von 12 bis 17 Uhr viele Möglichkeiten, Angebote unter den dargebotenen Waren zu ergattern. Kleidung, Taschen, Geschenke, Schmuck, Pflanzen und vieles mehr luden zu einem Bummel entlang der Enz ein.

Wer eine Pause brauchte oder seine Schätze in Ruhe betrachten wollte, konnte sich in den zahlreichen Lokalen, beim Bäcker oder Metzger, bei einer leckeren Mahlzeit eine Auszeit gönnen, oder sich ein wenig in der wunderschönen wilden Natur des Kurparks entspannen, um sich anschließend frisch gestärkt wieder ins Getümmel zu stürzen.

Ab fünf Uhr morgens hatten die Verkäufer des Trödelmarkts auf der Strecke der S6 und am Kurplatz mit dem Aufbau der Stände begonnen. Ab dieser Zeit bis 20 Uhr endete die Fahrt der Bahn nach Bad Wildbad am historischen Bahnhof.

Familie mit tragischem Schicksal unterstützen

Einen außergewöhnlichen Höhepunkt mit ernster Vorgeschichte bildete eine Tombola, die mit Hilfe der ansässigen Gewerbetreibenden und etlichen Privatpersonen um die Organisatorin Martina Schwarz vom „Schnick Schnack“ ins Leben gerufen wurde. „Die zwei Monate Vorbereitung der Tombola haben gezeigt, was es für einen Zusammenhalt in unserer Stadt gibt“, resümierte Martina Schwarz. Die Erlöse der Tombola sollen einer Bürgerin aus dem Bad Wildbader Ortsteil Meistern und ihren vier kleinen Kindern helfen, den tragischen Verlust des Ehemanns und Vaters durch eine Krebserkrankung zu bewältigen.

Tatkräftig unterstützt wurde diese beispiellose Aktion vom Stadtoberhaupt Marco Gauger und dessen Stellvertreter Jochen Borg, bei denen die Lose für die rund 200 attraktiven Preise erworben werden konnten. Musikalisch untermalt wurde die Tombola von der jungen Sängerin Chiara Linke aus Calmbach, die ihre Einnahmen ebenfalls für den guten Zweck spendete.

Auch Supitchaya Ehroth aus der Bäderstadt mischt sich seit Jahren mit Tochter Anastasia unter das bunte Völkchen der Besucher aus nah und fern: „Ich genieße die Stimmung und mache gerne einen Bummel mit meiner Tochter“. Und das eine oder andere Schnäppchen werden die beiden bestimmt nach Hause tragen.