Beim verkaufsoffenen Sonntag in Geislingen war viel los. Foto: Schweizer

Wenn in Geislingen der HGV was los macht, reißt der Himmel auf. Und so kamen am Sonntag die Einkaufswütigen in Scharen, um zu shoppen oder einfach nur zu bummeln. Angebote gab es zuhauf.

Es ist und bleibt ein gewisses Phänomen: Bei verkaufsoffenen Sonntagen sind die Städte und vor allem die Läden proppenvoll. Geislingen machte da keine Ausnahme. Bei Kleider Müller und H&D shoes and more warteten die ersten Kunden sogar schon vor dem offiziellen Start um 13 Uhr auf den Einlass.

„Das Wetter ist ideal, trocken, aber nicht zu warm“, freute sich Rainer Müller, der Geschäftsführer von Kleider Müller, als er mit einer ganzen Ladung Luftballons in Richtung Herrenabteilung schritt. Dort bildete sich schon bald eine lange Schlange vor der Kasse. Müller zeigte sich sehr angetan von der großen Resonanz: „Viele informieren sich nur, es wird aber auch gezielt gekauft, weil am Sonntag eben die ganze Familie Zeit hat.“ Anlässe, sich neu einzukleiden, gibt es in nächster Zeit schließlich genügend: Ostern, Kommunionen, Konfirmationen und Hochzeiten.

Auch die kleineren Geschäfte sind am Start

Im benachbarten H&D shoes and more gab es ebenfalls nur lachende Gesichter. Lisa Weber, die Leiterin, ging davon aus, dass rund 600 Paar Schuhe über den Tisch gehen werden. Das Schuhgeschäft in Geislingen ist mit rund 1000 Quadratmetern das größte in Baden-Württemberg. Gelockt wurden die Kunden mit Sekt, Ostereiern und einer Rabattaktion.

Nachdem im vergangenen Jahr nur die Kassen bei den Einkaufsriesen am Ende der Vorstadtstraße geklingelt hatten, standen am Sonntag auch die Türen von Haug Schlafträume, Mag’s Storehouse, dem Disocunter Kik, der Bäckerei Koch und dem Fahrradgeschäft des HGV-Chefs Peter Schlecht offen. Und überall war volles Haus. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, die Leute mussten beraten und abkassiert, die Regale mit Nachschub aus dem Lager aufgefüllt werden.

Schokoladeneier schätzen

Da Einkaufen bisweilen anstrengend ist und auch hungrig macht, brauchte es Stellen, um sich zu erholen und zu stärken. So hatte „Die Kantine“, das Kleider-Müller-Restaurant, ebenso geöffnet wie das Snack-House. Deftiges und Süßes gab es darüber hinaus vor Mag’s Storehouse und vor der Bäckerei Koch.

Wem das Glück hold ist, kann im Nachhinein sich noch über einen Gutschein oder einen Preis freuen. So durfte geschätzt werden, wie viele Schokoladeneier sich in Glaskugeln, die in fünf Geschäften aufgestellt waren, befinden.

Profitiert haben die Geislinger Geschäfte sicherlich auch von den Schlossfestspielen, die parallel vor dem Schloss stattgefunden haben. Und so sah man unter den vielen Einheimischen auch einige Gäste in historischen Gewändern, die für einen Hauch von Mittelalter entlang der Ortsdurchfahrt sorgten.

Letzter Einkaufssonntag für den HGV-Chef

HGV-Boss Peter Schlecht zieht eine positive Bilanz. Nicht nur für seinen Laden – „die Kunden sind interessiert, stellen Fragen und kaufen Räder“ –, sondern auch für den Einzelhandel im Städtle. Für Schlecht war es der letzte Einkaufssonntag unter seiner Leitung. Trotz des Erfolgs will er seine Entscheidung nicht mehr überdenken. Im Vorfeld hatte er angekündigt, dass er für eine weitere Amtszeit definitiv nicht mehr bereitsteht. Sein Kollege im Ausschuss, Schriftführer Franz Koch, will ebenfalls aufhören. Schlecht gehört dem HGV schon seit der Gründung vor rund 30 Jahren an, die erste Zeit als zweiter Vorsitzender, die vergangenen rund 15 Jahre als Chef.