Astrid Lehmann nennt "55 Gründe, den Schwarzwald zu lieben". Foto: Lehmann

Im August wird der Stadtgarten wieder regelmäßig zur Freilichtbühne: Unter der Friedenslinde geben sich Kulturschaffende Bücher, Gitarre und Mikrofon in die Hand.

Schiltach - Seit einigen Jahren lädt die Stadt an den Freitagen im August zu "Kultur im Stadtgarten" und sorgt so dafür, dass auch in der Ferienzeit was läuft im Städtle.

Dieses Jahr steht zwei Mal Heimatliebe auf dem Programm, mindestens einmal gibt es was zu lachen und auch der Hörgenuss kommt nicht zu kurz. Dabei gibt es etwas Hauptstadtstimmung und die volle Ladung Baden: ein Künstler kommt aus Berlin, eine aus dem Hegau und gleich zwei aus Oberwolfach.

Lesung von Jens Schäfer

"Total alles über den Schwarzwald" will Jens Schäfer zum Auftakt der Veranstaltungsreihe am Freitag, 5. August, erzählen. Der Autor ist im Hochschwarzwald aufgewachsen und lebt inzwischen in Berlin. Er hat dazu Zahlen, Daten und Fakten recherchiert, die sich mal mit den weltbekannten Symbolen des Schwarzwalds, mal mit eher unbekannten und witzigen Eigenheiten der Region beschäftigen, heißt es in der Ankündigung. Schäfer gibt seinen Zuhörern "Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald und Freiburg" mit den Weg – und lässt sie ihr Heimatwissen mit Quizfragen unter Beweis stellen.

Lesung von Astrid Lehmann

Auch Astrid Lehmann, französische Schwarzwälderin aus Oberwolfach, hat eine Liebeserklärung an ihre Heimat verfasst. Sie erzählt am Freitag, 12. August, von "Land und Leut’" und liest aus ihren Büchern "Wildpflanzenküche aus dem Schwarzwald" und "Handwerkskünstler aus dem Schwarzwald". Außerdem stellt sie 55 Gründe vor, den Schwarzwald zu lieben.

"Wir wandern gedanklich vom Waldmeer des Nordens bis zu den kargen Bergrücken des Südens, von den lieblichen Weinbergen des Westens zu den luftigen Hochebenen des Ostens, und treffen dabei auf Schwarzwälder Originale und Gepflogenheiten. Natürlich reden wir auch von der ganz großen Liebe", gibt die weit gereiste Autorin einen Einblick. Lehmanns Lesung ist dabei mal unterhaltsam und witzig, mal nachdenklich und zärtlich. Besucher können sich zudem auf die Klänge der Tin Whistle, eine Schnabelflöte aus Irland, freuen.

Kabarett von Marianne Schätzle

"Es isch wie’s isch", weiß Kabarettistin Marianne Schätzle und nennt daher auch ihr neues Programm so, das sie am Freitag, 19. August, im Stadtgarten präsentiert. Sie hat sich als Merkel-Double einen Namen in der Kleinkunstszene gemacht und damit vor Kurzem erst beim Rötenberger Festwochenende für die Erheiterung ihres Publikums gesorgt. Doch "wie Ihr alle wisst, geht Frau Merkel in Ruhestand. Jetzt gilt es, sich den wirklich wichtigen Themen zu widmen", wendet sich Schätzle, die aus dem Hegau kommt, an ihre Zuschauer. Dabei meint sie das Älterwerden oder auch die Kindheit auf einem Bauernhof. "Drei Generationen und 20 Rindviecher unter einem Dach – das prägt für sechs Leben und befähigt, mit einer ganz eigenen Brille auf die Gesellschaft zu schauen", sagt die Kabarettistin. Auch auf Geschichten aus dem Leben an der Seite eines Handwerkers können sich die Besucher freuen. Dabei soll es zwar auch mal nachdenklich, aber immer lustig zugehen, stellt sie in Aussicht.

Musik von Marco Pereira

Zum Abschluss von "Kultur im Stadtgarten" wird es musikalisch: Am Freitag, 26. August, lädt Marco Pereira in seine Liederwerkstatt ein. Der alemannische Songwriter mit portugiesischen Wurzeln kommt mit seinem Soloprogramm nach Schiltach. Seit 1993 ist er auf ganz verschiedenen Bühnen zu finden – mit Texten auf Hochdeutsch oder in Mundart, mit einem breiten Musikstil von Melancholie bis Humor und meistens mit Gitarre begeistert der Oberwolfacher sein Publikum.

Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr im Stadtgarten hinter der evangelischen Stadtkirche. Der Eintritt ist frei.