Auch wenn sie freundlich in die Kamera lächeln, sitzt der Schock bei Friseurmeisterin Martina Held und ihrer Tochter tief. Das Unwetter hat in ihrem Salon, Postraße 10 in Altensteig, erhebliche Schäden angerichtet. Zum Schutz vor dem nächsten Unwetter deponierten Mitarbeiter des Betriebshofes Sandsäcke. Foto: Köncke

Sturzbäche, Erdrutsche, vollgelaufene Keller und Wasser in den Geschäften: Die Stadt Altensteig wurde am Montagabend von einem schweren Unwetter heimgesucht. Hagelstürme und Starkregen richteten teilweise große Schäden an. Einwohner und Ladenbesitzer ziehen am Folgetag Bilanz über die Schäden.

Altensteig - Der Schreck steckte besonders Hauseigentümern und Ladenbesitzern der Altensteiger Unterstadt auch am Dienstagmittag noch in den Knochen beim Anblick überschwemmter Keller und nasser Geschäftsräume. Erinnerungen wurden wach an vergangene Unwetter.

Beim Fachgeschäft für Technik und Elektronik E.P. Braun in der Poststraße 29 stand das Wasser im Keller 80 Zentimeter hoch. "Beide Heizungen sind kaputt", berichtete Inhaber Ralf Braun. Die Wassermassen hatten ein Fenster aufgehebelt und seien durch den Lichtschacht in die Tiefe geschossen. Betroffen seien auch Lagerflächen und der Laden.

Gully vor dem Salon verstopft

Durch die geschlossene Eingangstür ist der Regen in den Friseursalon "Highlight", Poststraße 10, gedrungen. "Vielleicht wäre es dazu gar nicht gekommen", erklärte Inhaberin Martina Held, wenn die Hagelkörner nicht den Gully vor dem Salon verstopft hätten und damit das Wasser nicht ablaufen konnte. "Der Laminatboden muss wahrscheinlich ausgetauscht werden", glaubt die Friseurmeisterin. Sie hofft, den Salon am Donnerstag wieder öffnen zu können.

"Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen"

Beobachtet hat Martina Held, dass beim "Süßen Laden" auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Wasser bis an die oberste von drei Stufen der Eingangstür gereicht habe. Auch auf dem Saumarkt der Rosenstraße stand das Wasser zentimeterhoch. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", ist Inhaberin Helga Luz froh. Der Regen sei zwar in ihr Blumengeschäft gelaufen, mit Putzmaschinen habe man das Nass aber relativ schnell beseitigt. Weil die Hagelkörner erbsengroß gewesen seien und es heftig stürmte, habe sie Angst gehabt, dass Glasscheiben im Gewächshaus platzen und Pflanzen vernichten würden.

Erreicht hat die Redaktion ein Telefonanruf von Steffen Schwibs aus der Altensteiger Oberstadt. In das am Hang gelegene Haus Uhlandstraße 18 seien die Wassermassen kanalartig in die Tiefe geschossen, durch geschlossene Fenster in die Küche, die Diele und in einen Lagerraum eingedrungen und hätten große Zerstörungen angerichtet. "Da muss einiges neu gemacht werden", kann sich der Theaterpädagoge vorstellen. Am Dienstagmittag waren Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes Altensteig unterwegs und verteilten bei den Ladengeschäften Sandsäcke, "bevor das nächste Unwetter kommt".