Ein Wolf (Symbolfoto) Foto: Armin Weigel/dpa

Der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) wurde am Mittwoch ein überfahrener Wolf im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gemeldet. Bei dem getöteten Tier handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die dort ansässige Fähe GW2407f. Besonders tragisch: Das Tier war trächtig.

Alles deutet darauf hin, dass ein Autofahrer am Mittwochmorgen auf der B 500 in der Gemeinde Lenzkirch zwischen Windgfällweiher und Schluchsee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) einen Wolf überfahren hat. Das Tier sei unvermittelt auf die Straße gelaufen, das in nördlicher Richtung fahrende Auto habe nicht mehr bremsen können, berichtet die Polizei Freiburg. Der Fahrer sei unverletzt geblieben, der Sachschaden am Auto mit geschätzten 1500 Euro überschaubar.

Bei dem getöteten Tier – das zudem trächtig war – handelt es sich laut einer Mitteilung des Umweltministeriums in Stuttgart „mit hoher Wahrscheinlichkeit um die dort ansässige Fähe GW2407f“.

Ob es sich um die besagte Wölfin oder am Ende um einen wolfsähnlichen Hund handelt, soll eine genetische Analyse sicherstellen, erklärt eine Sprecherin des Wildtierinstituts der Forstlichen Versuchsanstalt (FVA) in Freiburg. Darum wird der Tierkörper zur weiteren Untersuchung an das Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin gebracht. „Bis zum endgültigen Ergebnis kann es bis zu zwei Wochen dauern“, so die Sprecherin.

Rudel wieder verschwunden

Sollte sich bestätigen, dass es sich bei dem getöteten Tier um die am Schluchsee sesshafte Wölfin handelt, kommt ein weiterer tragischer Aspekt hinzu. Denn deren acht Monat alter Welpe wurde im Dezember vergangenen Jahres ebenfalls bei einem Autounfall getötet. Damit wäre das erste Wolfsrudel im Schwarzwald seit 150 Jahren schon wenige Monate nach seiner Entstehung wieder verschwunden.

Deutschlandweit sind laut Angaben des Bundes im laufenden Jahr bereits 45 tote Wölfe aufgefunden worden, 41 davon verendeten nachweislich bei Verkehrsunfällen.

Gefahr durch Wild auf deutschen Straßen

Häufigkeit
Im Schnitt wird auf Deutschlands Straßen laut FVA-Unterlagen alle eineinhalb bis zwei Minuten ein großes Wildtier überfahren. Dabei sind vor allem Rehe betroffen: rund 200 000 sterben jährlich nach Wildunfällen. Besonders häufig passieren Wildunfälle in den Morgen- und Abendstunden in den Monaten April und Mai.

Schaden
Die Sachschäden durch Wildunfälle lagen laut FVA Freiburg im Jahr 2022 bei ungefähr einer Milliarde Euro. Zehn Menschen kamen bei Wildunfällen ums Leben, rund 3000 wurden verletzt.