Auch die Haldenzunft Mühlhausen zeigte sich beim Umzug in Weigheim, an dem mehr als 50 Gruppen teilnahmen. Foto: Rainer Bombardi

Der Umzug der Narrenzunft lockte unzählige Besucher nach Weigheim. Tierfiguren und Hexen trieben reichlich Schabernack mit den Zuschauern, Kapellen und Guggenmusiken sorgten für gute Laune. Stimmung herrschte auch in den Besenbeizen.

Ein strahlend blauer Himmel und frühlingshafte Temperaturen begleiteten den Fasnachtsumzug der Narrenzunft Weigheim.

Sie hieß 52 Narrenzünfte mit mehr als 1500 Hästrägern und mehrere tausend Zuschauer im östlichsten Ort der Stadt willkommen. In bekannter Weise hatten die Gastgeber ihren Gästen in mehreren Besenbeizen entlang der Wegstrecke zwischen der Kirche und der Festhalle die Möglichkeit geboten, den Umzug mit allen Sinnen zu genießen.

Der zweite Zunftmeister Andreas Braun war begeistert über den Ablauf des närrischen Wochenendes, auf das zum Auftakt der Zunftball einstimmte und sich anderntags mit dem Umzug als Höhepunkt fortsetzte. Alles lief wie am Schnürchen, da während der Vorbereitung und der Veranstaltung die Dorfgemeinschaft der örtlichen Vereine Hand in Hand arbeitete. Wie in den vorangegangenen Ausgaben des Narrenspektakels der guten Laune moderierte Gerd Löwl mit seinem profunden Wissen zu den einzelnen Umzugsgruppen die Veranstaltung.

Oberbürgermeister Jürgen Roth ließ sich am Wochenende vor der heißen Phase der fünften Jahreszeit einen der närrischen Höhepunkte der städtischen Straßenfasnet ebenfalls nicht entgehen. „Es ist enorm, was die Narrenzunft mit der Unterstützung der Dorfgemeinschaft in Weigheim Jahr für Jahr auf die Beine stellt,“ war auch er begeistert von der über zwei Stunden dauernden närrischen Spaß.

Wer am Straßenrand nicht aufpasste, hatte beim Umzug in Weigheim schnell Konfetti in den Haaren. Foto: Rainer Bombardi

Diesen führte die gastgebende Zunft an, die mit allen ihren Generationen an Wiegemer Wölfen und Wiegemer Hansel beste Laune verbreiteten. Es folgten aus den Nachbarorten die Haldenzunft aus Mühlhausen, die Tännlegeister aus Tuningen und der Narrenverein Trossingen.

Stroh in den Kleidern

Das närrische Publikum, das beidseitig die Umzugsstrecke von Anfang bis Ende säumte, hatten die Hästräger zu diesem Zeitpunkt längst auf ihrer Seite. Die Zuschauer erlebten ein farbenfrohes Treiben der unterschiedlichsten Gestalten und Figuren. Diverse närrische Tierfiguren wechselten sich mit unterschiedlichen Hexenarten, Weißnarren mischten sich ebenso unter die Umzugsschar wie Waldgesindel. Vereinzelt gaben Zunftkapellen und Guggenmusiken den Ton an und beflügelten die gute Stimmung im Publikum. Wie in jedem Jahr waren einige der Zünfte aus der ferneren Umgebung angereist, um in Weigheim mitwirken zu können. Unter ihnen waren unter anderem die Narrenzunft aus Köngen oder auch die Ammerdal-Hexen aus Tübingen zu finden.

Das Publikum zeigte beim Anblick der Masken der Umzugsteilnehmer, die von schelmischen Blicken bis zu furchterregendem Aussehen reichten, die unterschiedlichsten Gemütslagen. Peitschen schwingende Vorführungen waren ebenso darunter wie Hexenläufe oder die von den einen geliebten, den anderen gefürchteten Entführungen in einen der Hexenwagen. Die Narren geizten nicht mit Überraschungsmomenten und sorgten dafür, dass das Publikum in vielen Fällen das Umzugsende mit bunterem Gesicht, mehr Konfetti in den Haaren oder Stroh in der Kleidung beendete.

Verstehen sich blendend: Der Musikzug der Turngemeinde Schwenningen und der Hästräger die Narrenzunft Niederschach. Foto: Rainer Bombardi

Nach dem Umzug ging das Narrentreiben und die Fasnetparty in den Besenbeizen von Feuerwehr, FC, dem Gasthaus Schützen und wie sie alle hießen bis tief in die Nacht weiter.