Lachende Gesichter sah man am Rosenmontag bei den Narren und bei den Zuschauern. Foto: Lück

Warum sogar Bürgermeister Ralph Zimmermann ganz „Narri Narro“ ist. Beim Fasnetsmontags-Umzug steht ganz Horb kopf. Und der Ehninger Karnevalsverein würzt die schwäbisch-alemannische Fasnet noch mit Kölsch.

Böse Zungen in Horb lästern über die Badenser, die die Stadt regieren. Beim Fasnetsmontag-Umzug zeigen die Badenser, wo die Harke in der schwäbisch-alemannischen Fasnet hängen kann. Auch wenn sie optisch am Rhein hängt und nicht am Neckar.

Definitiv ein Badenser ist Bürgermeister Ralph Zimmermann. Der flippt neben Zunftmeister Christoph Baiker und Locke Guth völlig aus, als die Horber Tuchmacher vorbeiziehen. Mit heiserer Stimme schreit Zimmermann: „Ich bin so stolz auf meine Susanne. Sie läuft zum ersten Mal bei den Tuchmachern mit. Super, dass du zum Narren geworden ist!“ Stolz winkt Susanne zurück. Jetzt fehlt nur noch, dass auch noch unser Ralph ganz närrisch wird.

Engländer zu Gast

Oberbürgermeister Peter Rosenberger dagegen ist diesmal ganz Hexe. Ganz? Nee? Er zieht eine Mütze raus mit Wappen. Sagt: „Die habe ich von der Feuerwehr in Haslemeere. Die feiern heute mit.“

Und die „steifen“ Briten kriegen jede Menge Fasnet vom Feinsten geboten. Gräfin Romy hebt die Arme in den Himmel, der Narrenrat lässt die Schoki nur so prasseln. „Barfuß-Lars“ lässt die Süßis regnen, während hinten an der Schwalhalla-Bar noch der korrekte Dreschflegel-Einsatz geprobt wird.

Klimakleber aus „Bärlin“?

Die närrischen Zicken aus Eutingen – diesmal im Albert-Einstein-Look als Mediziner. Das Motto: „Wer sagt, Alkohol ist keine Lösung, der hat in Chemie nicht aufgepasst.“

Die Turmschurken wuscheln die Mädels mit Stroh – doch halt: Da wird’s ja ganz „woke“. Ein Klimakleber beppt sich auf die Straße. Sind wir hier Bärlin?

Nee. Hier schmilzt höchstens die Schoki in der Hand. Denn die Eisbären aus Konstanz laufen putzmunter durch die Straßen.

Nette Mädchen aus dem Gäu

Die Gäste der VIP-Loge vor dem Pflegeheim genießen die tollen Bilder jedenfalls. Arme hoch – Narri, Narro. Die Dachtler Huzler Hexen zeigen ihre Show. Hoch den Besen, der Rest setzt sich auf den Boden. Und schon geht die lustige Ruder-Aktion los. Vor Freude steht eine Weiherhexe aus Empfingen gleich Kopf.

Gut auch: Kurz vorher wurde noch demonstriert, wie cool das Publikum ist. Hinten Blaulicht und Martinshorn, vorne tritt die Musikkapelle zur Seite – und der nach vorne geeilte „Rosi“ kann erleichtert zuschauen, wie das Gespann aus Notarzt und Rettungswagen reibungslos durchkommt.

Es geht auch richtig gruselig

Dann die gruseligste Larve – wieder aus Baden. Fette, fiese Hörner, schwarz unterlaufene Augen. Voilà – die Edafetzer aus Ehningen. Klar, das alte Schuh-aus-Spiel der Hexen läuft immer – und die Kinder tanzen auf der Straße, ehe sie wieder die Hände rausstrecken. Hey Hexe, mal mir noch einen Strich ins Gesicht.

Auch Klasse: Der Mix aus mongolischen Larven und schmissiger Musik der Romtreiber Rechberghausen.

Am Ende wird es rheinisch

Das Fell-Mädel der Narrenzunft Zwieblingen lässt die Seifenblasen fliegen – und dann wirds zum Schluss ganz jeck: Der Ehninger Karnvevalsverein kommt im rheinischen Look: Vorstand Joachim Bühler vorweg, dahinter die Funkenmariechen in blau-gelb. Doch Bühler ruft: „Narri Narro.“ Passt also.

Und vor dem Narrendorf legt sich die Narrenzunft Reicheneck voll ins Zeug – ein heißer Wettbewerb mit den Fleggazoddlern. Wer heizt das närrische Volk mit seinem Blech am stärksten an?