Am Treffen im Schulhaus haben auch Ukrainerinnen teilgenommen, die eigens dafür landestypische Spezialitäten vorbereitet haben. Mit ihnen ist auch Bürgermeister Roman Waizenegger ins Gespräch gekommen. Foto: Kauffmann

Die Hilfen in Bisingen für Ukrainer nimmt Fahrt auf. Bei einem ersten Helfer-Treffen im OGV-Heim fand ein erster Austausch statt. Wir fassen zusammen, was geplant ist und welche Angebote es in Bisingen schon gibt.

Bisingen - Auf Initiative von Sabrina Langenbach sind Bisinger im Alten Schulhaus in Steinhofen zusammengekommen, die den Menschen aus der Ukraine helfen wollen. Einige von ihnen haben Geflüchtete bereits bei sich aufgenommen. Darunter ist Langenbach selbst: Bislang leben bei ihr acht Ukrainer, bald werden daraus neun. Wie sie sagt, haben ihr die Themen rund um die Hilfen für die Geflüchteten so sehr unter den Nägeln gebrannt, dass sie nun die Initiative ergriff, "es muss vorangehen" (Langenbach). Bis jetzt koche jeder sein eigenes Süppchen, aber das Treffen im Alten Schulhaus soll ein erster Ansatzpunkt sein, sich zu vernetzen und auszutauschen.

Bürgermeister Roman Waizenegger betonte beim Treffen im Alten Schulhaus wie wichtig das ehrenamtliche Engagement bei der Betreuung der Ukrainer ist. Materielles habe man in den meisten Fällen schnell beisammen, aber es gehe auch darum, die Menschen in ein "Gemeinschaftsgefüge reinzubekommen".

Deutschkurs

Langenbach hat verkündet, dass es schon ab kommender Woche einen Deutschkurs für Ukrainer geben wird. Dieser soll immer montags und freitags von 15.30 Uhr und von 14.30 Uhr an im ehemaligen Schulhaus beginnen. Neuzugänge sind willkommen. Auf absehbare Zeit soll der Unterricht im Schulzentrum stattfinden. Der Kurs soll erste Kenntnisse der deutschen Sprache vermitteln.

Langenbach hat sich dafür mit einigen Deutschlehrern zusammengeschlossen, die weder russisch, noch ukrainisch können. Es wird für das Team also ein Sprung ins kalte Wasser, allerdings: Der Deutschkurs soll lediglich eine Überbrückung zum regulären Integrationskurs sein. Dieser, so die beim Treffen geäußerte Hoffnung, sollte im Idealfall bei der Volkshochschule in Bisingen stattfinden. Dann entfallen längere Anfahrtswege und man bleibt im Ort.

Corona-Impfung

Was ebenso direkt in Bisingen möglich ist: Eine Impfung gegen Corona. Langenbach hat auch bei diesem Thema bereits sondiert. Die Ertelt-Apotheken würden die Impfung vornehmen, was problemlos möglich sei. Darüber hinaus soll für Ukrainer, die Fragen zur Impfung haben, eine Info-Veranstaltung (auf deutsch, russisch und ukrainisch) mit Impf-Gelegenheit stattfinden. Die Details dazu werden derzeit organisiert.

Vereine

Die Vereine seien laut Langenbachs Erfahrung überaus aufgeschlossen, wenn es um die Aufnahme von Ukrainern gehe, so ihre Erfahrungen mit dem TSV Steinhofen und dem FC Steinhofen. Wer dort dabei sein will und Mitglied wird, ist auch versichert. Ein weiteres Angebot: Bürger helfen Bürgern stellt das Bürgerauto für Fahrten mit Ukrainern zur Verfügung.

Betreuung

Geplant ist eine Spielgruppe für ukrainische Kinder. Eine Tagesmutter, die deutsch, russisch und ukrainisch kann, gibt es dafür bereits. Weil dies ein hoher Aufwand darstellt, will die Gemeinde dem Projekt finanziell unter die Arme greifen.

Internet-Angebot

Eingerichtet werden soll in Zusammenarbeit mit der Gemeinde auch eine Internetseite. Diese soll als eine Art "Schaltzentrale" dienen, die Helfer und Hilfe-Suchende zusammenbringt. Auch Firmen, die Jobs haben, können dort ihre Angebote einstellen.

Paten

Gesucht sind jederzeit Paten für Ukrainer. Das können auch Personen sein, die keinen Wohnraum zur Verfügung stellen können, aber Helfen wollen, beispielsweise auch nur mehrere Stunden pro Woche. Die Paten könnten mit den Ukrainern auch Freizeitaktivitäten machen, etwa den Besuch von Schwimmbädern oder Wanderungen.

Treffen

Nach Ostern ist ein weiteres Treffen geplant. Die Gemeinde wird die Haushalte mit Ukrainern in Bisingen anschreiben und darüber informieren. Diese Zusammenkunft soll dann in der Hohenzollernhalle stattfinden und der weiteren Organisation der Hilfen für Geflüchtete dienen. Mit dabei sein werden dann auch Institutionen wie Kirchen und Schulen.

Kontakt

Zuständig für alle Fragen rund um Behörden und Anmeldung ist im Bisinger Rathaus Carolin Landenberger zuständig. Zu erreichen ist sie unter Telefon 07476/896416.

Zu allen Fragen rund um Deutschkurs, Paten, Kinderbetreuung und Impf-Fragen können sich Interessierte an Sabrina Langenbach unter Telefon 0160/4488681 wenden.

Für die Anmeldung von Ukrainern bei der Gemeinde hat das Rathaus ein Zeitfenster von 14 bis 16 Uhr reserviert.