Der in Balingen bekannte Wildtierexperte Björn Gruner hat den Uhu aus dem Betonmischer aufgepäppelt. Foto: /Külpmann

Björn Gruner ist Wildtierexperte. Sein neuester Fall: ein Uhu in einem Betonmischer. Die Frommernerin Aglaia Külpmann hatte um Hilfe gebeten. So lief die Rettung ab.

„Huch, wer ist das denn?“ Aglaia Külpmann staunte nicht schlecht, als die Landschaftsgärtner kamen. Die von Külpmann beauftrage Firma hatte allerlei Gerätschaften auf den Anhänger gepackt. Doch direkt loslegen mit der Arbeit im Garten konnten sie nicht: im Rohr des Betonmischers saß ein Uhu.

Eingestiegen war der Vogel, dessen lateinischer Name „Bubo Bubo“ lautet, offenbar am Firmensitz in Albstadt-Tailfingen und die ganze Strecke bis nach Balingen-Frommern mitgefahren. Dort angekommen, hüpfte der Vogel auf die Ladefläche.

Der Uhu war am Flügel verletzt

„Er war am rechten Flügel verletzt,“ berichtet Külpmann. „Fliegen konnte er nicht“. Der Vogel hüpfte in die Wiese. Külpmann rief den Wildtierexperten Björn Gruner an. Er konnte den Uhu einfangen und in seine Auffangstation in Zillhausen bringen. Das Tier war nicht schwer verletzt. Gruner päppelte den Vogel auf. Fünf Tage lang wohnte das nachtaktive Tier bei ihm in einer Volière. Dann konnte es ausgewildert werden.

Der Uhu hat wohl länger im Betonmischer gewohnt

Dass der Uhu sich ausgerechnet einen Betonmischer ausgesucht hat, findet der Experte nicht verwunderlich. Tagsüber säßen die Vögel gerne in Höhlen oder an Steilhängen. „Der Uhu hat wohl gedacht, dass das eine super Höhle ist.“

Uhus, die gerne Jagd auf Feldmäuse, Ratten oder Igel machen, haben ein festes Revier. Und damit auch feste Höhlen. „Der Uhu hat wohl länger im Betonmischer gewohnt“, sagt Gruner. Getauft hat er den Vogel übrigens nicht. „Bei 600 Tieren im Jahr gingen mir die Namen aus.“