Durchatmen im Zimmerner Ortsteil Horgen: Die Tempo-30-Zone bleibt vorerst bis 2024 bestehen. Foto: © Björn Wylezich – adobe.stock.com

Haben es die Horgener Einwohner dann etwa doch noch geschafft? Zumindest eins steht fest: Die Tempo-30-Zone bleibt vorerst bestehen.

Zimmern-Horgen - "Die Entscheidung seitens des Landratsamts ist einfach festgefahren. Ich sehe da schwarz", hatte der Horgener Ortschaftsrat Matthias Sigrist noch jüngst über das Fortbestehen der Tempo-30-Zone im Ort gesagt. Nun jedoch die überraschende Wende: Der Verkehrsversuch, der auf der K 5547 (Talstraße) und der L423 (Niedereschacher Straße) in Horgen die Anordnung von Tempo 30 vorsieht, wird bis Ende 2024 verlängert.

Die Begründung scheint angesichts der Vorgeschichte durchaus überraschend. "Am 21. Juni fand mit Gemeindevertretern, Vertretern der Ortschaft Horgen, der Polizei und Vertretern des Landratsamtes eine Verkehrsschau statt. Dort erfolgte ein Austausch zu sämtlichen Tatsachen. Nach Prüfung hat das Landratsamt nun entschieden, den Verkehrsversuch erneut bis Ende 2024 zu verlängern", heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts am Freitag. Damit soll gewährleistet sein, dass das Zusammenspiel möglicher lärmbedingter Anordnungen im Rahmen des Verkehrsversuchs Berücksichtigung findet.

Hat die Unterschriftenliste das Landratsamt umgestimmt?

Ob womöglich die eingereichte Unterschriftenliste einen Anteil an dieser Entscheidung hat? Nach bekanntwerden der Entwicklungen machten die Einwohner Horgens um Ortschaftsrätin Frauke Ohnmacht mobil. Das Ergebnis: zahlreiche Unterschriften. Die Botschaft: Wir wollen die Entscheidung nicht akzeptieren. Trotz der Einwände der Anwohner hatte Sigrist nur noch wenig Hoffnung. Auch die Verkehrsschau im Juni hatte dazu wenig beigetragen, doch anscheinend hatten die Vertreter damals nur ihr Pokerface aufgesetzt. Selbst der Forderung nach den versprochenen Radarkontrollen wolle man seitens des Landratsamts künftig nachkommen.

"In diesem Zusammenhang werden verstärkt Geschwindigkeitsüberwachungen durchgeführt, um insbesondere die Akzeptanz und Einhaltung der Anordnung zu überprüfen", heißt es in der Mitteilung weiter. Im Sommer 2024 soll die Stelle dann erneut evaluiert werden. Möglich, dass die Diskussionen dann wieder von vorne beginnen.