Sie freuen sich schon auf die ersten Übernachtungsgäste im Baumhaus beim Barfußpark in Hallwangen (von links): Ortsvorsteher Christoph Mannheimer, Tobias Weißenmayer vom Bund für Baumhaustechniker, die Projektbeauftragte Hanna Schneider von der Tourist-Information Dornstetten sowie deren Leiterin Ellen Brede-Lenk. Foto: Sannert

Mitten im Wald übernachten, in einem Baumhaus, das über dem Boden schwebt: Das soll auch bald in Hallwangen möglich sein.

Dornstetten-Hallwangen - Sechs Baumhäuser gibt es in den Landkreisen Freudenstadt und Calw bereits: in Bad Herrenalb, Bad Teinach, Altensteig und im Eyachtal nahe Dobel sowie in Erzgrube an der Nagoldtalsperre und im Teuchelwald in Freudenstadt. Gebaut haben sie Sozial- und Religionspädagoge Tobias Weißenmayer und das Team vom "Bund für Baumhaustechniker – Bildung, Forschung, Natur, Sport und Jugend" gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Ziel ist ein Baumhaus-Wanderpfad für Mehrtageswanderungen. Um es zu erreichen, sollen zwischen Bad Herrenalb und Freudenstadt noch weitere Baumhäuser entstehen.

 

Optimaler Standort

Die Idee, auch beim Barfußpark in Hallwangen ein solches Baumhaus zu bauen, hatte Ortschaftsrat Hartmut Haller. Das Gremium lud Tobias Weißenmayer ein, um das Projekt vorzustellen. Danach war der auch im Gemeinderat zu Gast. Beide Gremien stimmten zu und gaben der Tourist-Information den Auftrag, alles weitere zu prüfen und den Bau des Baumhauses in die Wege zu leiten.

Schnell war gemeinsam mit Revierleiter Ralf Polkowski ein geeigneter Platz mit drei stattlichen Weißtannen, an denen das Baumhaus befestigt werden soll, gefunden. Er liegt laut der Leiterin der Tourist-Information, Ellen Brede-Lenk, genau zwischen dem Eingang zum Barfußpark, dessen Grillstelle und dem Hochseilgarten und biete den Übernachtungsgästen die Möglichkeit, die vorhandene Infrastruktur zu nutzen: die Toilettenanlage am Eingang zum Barfußpark, den dortigen Kiosk als Verpflegungsstation und die Schutzhütte bei der Grillstelle, sollte einmal ein nächtliches Gewitter aufziehen. "Wir haben uns bewusst für diesen Standort entschieden", erklärt Brede-Lenk. Denn in diesem Teil des Waldes sei ohnehin schon viel los. Dann müsse man die Tiere nicht auch noch an anderer Stelle stören.

Förderbescheid steht aus

"Die Kombination hier ist einzigartig", ist Tobias Weißenmayer begeistert. Auch Ortsvorsteher Christoph Mannheimer freut sich über das neue touristische Angebot für den Stadtteil Hallwangen. Für ihn ist es jedoch "ein gesamtstädtisches Projekt", das die vorhandene Infrastruktur nicht weiter belaste und Kindern und Jugendlichen ermögliche, am Baumhaus mitzubauen und so etwas zu verwirklichen, auf das sie am Ende stolz sein könnten.

"Wir möchten dieses Jahr noch anfangen", sagt Hanna Schneider, die erste Übernachtungen im Baumhaus gerne im kommenden Jahr anbieten möchte. Doch noch ist es nicht so weit. Was fehlt, ist der Förderbescheid vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Der werde, so Hanna Schneider, in den nächsten Tagen erwartet. Sobald er vorliege, werde man mit den Dornstetter Vereinen Gespräche aufnehmen, um abzufragen, wer eventuell Interesse hat, am Bau des Baumhauses in einem mehrtägigen Workshop mit Übernachtungen im Wald mitzuwirken.

Acht Ecken – acht Personen

Geplant ist ein achteckiges Baumhaus aus Holz der Schwarzwald-Weißtanne aus nachhaltigem Anbau mit einem Durchmesser von fünf Metern. Die Holzkonstruktion wird an drei großen Bäumen in zehn bis 15 Metern Höhe mit einem auf die jeweiligen Bäume angepassten, patentierten System befestigt – und zwar so, dass die Bäume weiter wachsen können. Am Ende schwebt das Baumhaus drei Meter über dem Boden.

Im Baumhaus können bis zu acht Personen mit Schlafsack und Isomatte übernachten. Ins Baumhaus gelangen sie nach digitaler Buchung über eine Leiter und durch eine mit einem Code-Schloss versehene Luke. Eine Solarzelle mit Pufferspeicher sorgt im Inneren für Licht und speist zudem eine Handyladestation.

Die Hülle des tippiartigen Baumhauses besteht aus Plexiglas-Elementen aus UV-beständigem Sicherheitskunststoff. Die Elemente lassen sich verschieben und erlauben, das Baumhaus teilweise zu öffnen.