Das schwebende Baumhaus Foto: Teinachtal-Touristik

Hängendes Baumhaus bietet freien Blick in Himmel. Buchungs-Portal scharf geschaltet.

Bad Teinach-Zavelstein - Bei teilweise weit geöffneten Himmelsschleusen wurde das Baumhaus bei der Bad Teinacher Schlossberghütte offiziell eingeweiht. Im Rahmen des städtischen Sommerferienprogramms haben es Jugendliche zusammen mit dem Sozialpädagogen Tobias Weißenmayer errichtet.

Der Mann vom Bund für Baumhaustechniker wurde dabei unterstützt von Handwerkern aus der Region. Das fertige Baumhaus hängt man sodann in einer stattlichen Buche auf. Das Baumhaus hat seinen Platz an einem Kreuzungspunkt zahlreicher Wanderwege der Region gefunden.

Projekt mit 16.000 Euro gefördert

Zur Einweihung versammelten sich jetzt die Beteiligten des von der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald mit rund 16.000 Euro geförderten Projekts. Ein strahlender Bürgermeister Markus Wendel legte vom ersten Gedanken im Jahr 2015 bis zur Vollendung den Werdegang der achteckigen, auf einer Holzplattform aus Schwarzwälder Weißtanne aufgebauten, gläsernen Baumhauspyramide dar.

"Als Bürgermeister weiht man ja das ein oder andere Infrastrukturprojekt ein, aber nicht jeder hat die Gelegenheit, ein Baumhaus einzuweihen", freute er sich sichtlich. Nicht minder strahlten die anwesenden Jugendlichen über ihr innovatives Werk. Sie haben nicht nur die Pyramide gebaut, sondern auch eine etwas abseits stehende Komposttoilette, den Zugangsweg hoch zur Buche in Stufen angelegt und während dem Ferienprogramm auch noch das Seilklettern gelernt.

Beantragt wurde das Projekt bei LEADER unter dem Titel "Schaffung eines Baumhauses – Erlebnisübernachtung für Gruppen". Ende Mai diesen Jahres und ganz schnell, bereits Anfang Juni, war die Genehmigung da, wie Wendel erzählte. Die Stadt Bad Teinach-Zavelstein ist Eigentümerin der unkonventionellen Übernachtungsmöglichkeit, die nach den Worten des Bürgermeisters "eine einzigartige Touristenattraktion mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen für die Region Teinachtal" sein wird.

Nachhaltiges Naturerlebnis

Seinen Dank für die stets unkomplizierte Zusammenarbeit richtete der Stadtchef an Dajana Greger, die Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald beim Landratsamt Calw (LRA), an Frank Wiehe und Daniel Frohnmaier, ebenfalls LRA, sowie an Andrea Scheidtweiler vom Hotel Therme Teinach, die als Grundstückseigentümerin den Impuls zum Baumhaus gesetzt hat, und an Förster Frank Lindenberger. "Wir haben hier ein nachhaltiges Naturerlebnis und das soziale Miteinander der Jugendlichen gefördert", sagte Greger, die über ein Tablet virtuell zugeschaltet war. Eine Anfangsidee brauche dann die Menschen, die sie umsetzen so wie Tobias Weißenmayer, dem großer Dank gebühre. "Er und die Kinder haben es mit Herzblut zu ihrem Projekt gemacht", so Greger.

"Sie sind jetzt ein Höhen-Bürgermeister", wandte sich Weißenmayer an Wendel. Es gäbe schon einige Baumhäuser in den Wäldern Deutschlands, allerdings stünden die auf Stelzen. Hier hängt es an einem lebenden Baum und verbrauche deshalb weder Fläche noch Energie (eine LED-Beleuchtung im Baumhaus ist über ein Solarmodul möglich), so der nach eigenen Worten begeisterte Survivor Weißenmayer. Mit dem Baumhaus habe man den Wald vergoldet, denn "diesen Baum, an dem es hängt, den fällt keiner." Er kann sich langfristig einen Baumhaus-Wanderpfad vorstellen, auf dem man nach jeder Etappe in einem solch hängenden Baumhaus übernachten kann. Ihr erstes haben die Baumhaustechniker bereits in Bad Herrenalb errichtet, nach dem zweiten bei der Schlossberghütte ist das nächste in Freudenstadt in Planung.

Vesper in Schlossberghütte

Nach der Einweihungszeremonie, die von Sarah Kutschera und Lorina Kröner mit Horn und Trompete untermalt wurde, gab es für die Jugendlichen und die Ehrengäste ein Vesper in der Schlossberghütte. Und als besonderes Bonbon hatten Bürgermeister Wendel und die Chefin der Teinachtal-Touristik, Franziska Bürkle, für die jungen Handwerker noch ein Präsent mitgebracht.

Zu buchen ist das Teinacher Baumhaus ab sofort im Netz für bis zu acht Personen, inklusive Katzenwäsche am nahen Brunnen. Isomatte, Decken und ein warmer Schlafsack sind aktuell empfohlen, im Sommer geht das auch mit leichterem Gepäck. "Es ist eine sehr abenteuerliche, aber ganz besondere Erfahrung", beschreibt Eva Magenreuter, Mitarbeiterin in der Teinachtal-Touristik, ihre erste Probe-Nacht im Baumhaus. "Wir haben nachts die Sterne durch die Bäume gesehen und am Morgen einen traumhaft schönen Sonnenaufgang erleben dürfen."

Weitere Informationen: www.baumhaustechnik.de