Auf einige "Updates" auf der Strecke dürfen sich die Mountainbike-Profis beim Cross-Country-Weltcup im Albstädter "Bullentäle" freuen. Foto: Küstenbrück

In acht Wochen steigt im Albstädter Bullentäle der erste Cross Country-Weltcup der Saison. Mit Hochdruck arbeiten derzeit die Organisatoren an der Strecke, die an einigen Stellen ein Update erhält.

Auf dem 4,2 Kilometer langen Rundkurs kämpfen dann die weltbesten Mountainbiker um das heißbegehrte erste Leaderjersey der Weltserie. Die Organisatoren rund um die Stadt Albstadt sowie der Agentur Skyder Event und Track Company zeigen sich optimistisch, dass die Rennen wie geplant stattfinden können. Trotz der Corona-Pandemie soll der Weltcup vom 7. bis 9. Mai stattfinden.Zuschauerfrage Ende Monat Die aktuelle Situation kann zwar kurzfristige und unerwartete Wendungen mit sich bringen, doch bei der Stadt Albstadt geht man aktuell fest davon aus, dass der Weltcup über die Bühne gehen kann. Ob Zuschauer zugelassen werden, wird Ende des Monats entschieden.

Dementsprechend werden seitens der Organisatoren auch bauliche Maßnahmen an der Strecke im Albstädter Bullentäle getätigt. Der 4,2 Kilometer lange und 190 Höhenmeter umfassende Kurs bleibt von der Grundcharakteristik zwar derselbe wie in den Vorjahren, wird an einigen Stellen jedoch modifiziert, sodass die Strecke anspruchsvoller und zugleich auch sicherer wird.

Die größte aktuelle Baumaßnahme befindet sich am so genannten "Albstadt-Drop", der sich mittig im Bullentäle befindet und in der Vergangenheit einen großen Publikumsmagneten darstellte. "Wir haben dort die A-Linie etwas modifiziert", berichtet Ingolf Welsch von der Skyder Event und Track Company, die maßgeblich für den Streckenbau verantwortlich ist. "Die Strecke führt nicht mehr geradeaus über den Drop, sondern erhält oben eine kleine Schlaufe, bevor die Fahrer dann seitlich auf die bestehenden Holzelemente auffahren. Anschließend fahren sie dann über den großen Anlieger in die Teufelswellen."Umbau dient Sicherheit Diese Umbaumaßnahme wurde in erster Linie aufgrund von Sicherheitsaspekten angegangen. "Wir haben festgestellt, dass hier 2019 sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht wurden und die Athleten bei der Ausfahrt aus dem ›Albstadt-Drop‹ im großen Anlieger enorme Höhen erreicht haben. Das Risiko, dass hier jemand heftig stürzt ist zu groß, weshalb wir mit den Umbauarbeiten die Geschwindigkeiten etwas reduzieren wollen."

Auch an anderen Stellen wurde bereits umfangreich gearbeitet. Im "Dual Climb" sowie im "Devils Corner" wurden die Holzbrücken erneuert, da diese witterungsbedingt nicht mehr den statischen Anforderungen genügten. Weitere Streckenabschnitte erhielten in Bezug auf die Wetterfestigkeit und den Erosionsschutz ein Update. "Die jeweiligen Passagen sind gleich zu befahren wie in den Vorjahren. Im Grunde handelt es sich bei diesen Maßnahmen nur um eine bauliche Umstrukturierung, um den Kurs standsicherer zu machen", so Welsch.

Die Strecke im Bullentäle gilt innerhalb der Szene zwar als einer der physisch anspruchsvollsten im Weltcup-Zirkus, nichtdestotrotz gibt es aus Sicht des Weltverbandes UCI noch einige Abschnitte, die modifiziert werden könnten, damit die Abfahrten kürzere Erholungszeiten bieten. Dementsprechend erhalten die Teufelswellen sowie der letzte lange Slalom-Downhill kurz vor dem Ziel noch einige kleine Sprünge. "Damit wird es einfach noch schwerer, sich in den Abfahrten zu erholen, und der Kurs wird etwas selektiver. Wir kommen damit einem Wunsch der UCI nach, den wir ohne großen Aufwand umsetzen konnten", zeigt sich Welsch mit den bisherigen Baumaßnahmen zufrieden.

Weitere Modifizierungen sind in Arbeit oder werden noch angegangen: Die Anfahrt der letzten großen Teufelswelle wird etwas verändert und eine sogenannte B-Linie eingerichtet. Außerdem gestaltet das Team der Firma Skyder das Steinfeld in der letzten Abfahrt vor dem Ziel etwas um, damit die Geschwindigkeiten auch dort gedrosselt werden und sich das Sturzrisiko minimiert. "Wir wollen bis April mit den Arbeiten soweit fertig sein und anschließend nur noch Feintuning betreiben", führt Welsch weiter aus. Dazu gehört auch das Anlegen von Zuschauerwegen. "Im ›Devils Corner‹ haben wir ein neues, tolles Zuschauerpodest erstellt – ob’s dieses Jahr gebraucht wird, ist zwar unklar. Wir denken jedoch langfristig und haben uns mit Blick auf 2022 dazu entschieden, die Infrastruktur auszubauen."

Spätestens am 24. und 25. April soll die Strecke komplett weltcuptauglich sein, da an selbigem Wochenende das HC-Bundesligarennen in Heubach stattfindet. Auf der Ostalb wird wohl ein Großteil der Weltelite am Start stehen und so erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass etliche Profis anschließend direkt nach Albstadt reisen und schon zwei Wochen vor den Wettkämpfen im Bullentäle trainieren werden. Darauf wollen alle Beteiligten vorbereitet sein: "Wir rechnen damit, dass einige Teams schon hier in der Region ihre Zelte aufschlagen werden. Die RSG Zollern-Alb wird deshalb am 24. April die Strecke in Grundzügen abstecken und ausschildern, damit die Fahrer so früh wie möglich auf dem Kurs trainieren können."n Mehr Informationen rund um den Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup und die Bikezone Albstadt gibt es im Internet auf der Seite www.bikezone-albstadt.de