Sonja Bury (von links), Jasmin Bury, Elfriede Storz, Corinne Schweizer, Doris Schweizer und Andreas Schweizer haben sich schweren Herzens entschlossen, das Restaurant zu schließen. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Café Storz schließt zum Jahresende / Außerhausverkauf und Gästezimmer bleiben

Das Café Storz schließt zum Jahresende das Restaurant, das zu Wohnzwecken umgebaut wird. Doch die Gästezimmer stehen weiter zur Verfügung.

Tuningen. Schweren Herzens hat sich Doris Schweizer dazu entschlossen das Restaurant zum Jahresende zu schließen. Gesundheitliche Gründe aber auch fehlende Nachfolgeaussichten haben sie zu diesem Schritt bewogen. "Es fällt mir und der gesamten Familie schwer, aber mir fehlen die Perspektiven", so die Inhaberin im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Allerdings müssen die Tuninger nicht komplett auf die Spezialitäten aus dem Café Storz verzichten. Den "Außerhausverkauf" wird sie von Mittwoch bis Sonntag weiter betreiben und auch die Gästezimmer stehen weiter zur Verfügung. Die Gastronomieräume indessen werden komplett zu Wohnzwecken umgebaut – und so ist zumindest für diesen Teil endgültig Schluss.

Das Café Storz wurde am 31. Dezember 1959 von den Eltern Erich und Elfriede Storz eröffnet. Das Bauernhaus wurde umgebaut und in den Jahren wurde das Haus immer wieder erweitert und modernisiert. Weit über die Tuninger Grenzen hinaus waren die schmackhaften Kuchen bekannt, aber auch kleinere Gerichte wurden im Café Storz serviert. 1973 kamen sieben Gästezimmer hinzu, diese waren stets gut frequentiert. Im Februar 1992 starb Erich Storz völlig überraschend und nach einigen Überlegungen übernahm Tochter Doris das Lokal. Zusammen mit ihrer Mutter Elfriede und der Schwester Sonja führte sie den Familienbetrieb weiter. Bis heute sind alle Familienmitglieder voll im Unternehmen integriert. Das gilt auch für die nächste Generation mit Jasmin, Corinne und Andreas. Wenn im Café viel los war, hatte jeder seinen festen Platz im Betrieb. Sei es beim Bedienen, hinter der Theke oder in der Küche. "Der Familiensinn hat uns immer zusammengeschnürt und auch gestärkt", erklärt Elfriede Storz.

Legendär waren über viele Jahre die Rosenmontagsbälle in der Festhalle. Da hatte man zusammen mit den Stammgästen eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, welche seinesgleichen suchte. Die Stammtische wechselten in den 60 Jahren der Lokalgeschichte immer wieder, und insbesondere in den früheren Jahren fanden sich die Handwerker im Café Storz zusammen. Da wurde auch mal ein Schwätzchen in der Backstube morgens gehalten, während Erich Storz nebenher seine leckere Schwarzwälder Kirschtorte vorbereitete.

Einen Strich durch Rechnung machte nun der Lockdown für den November. Aber man hofft in der Familie, dass zumindest im Dezember nochmals geöffnet werden kann, ehe zum Jahresende die Schlüssel komplett herumgedreht werden. Der Straßenverkauf ist jetzt schon sehr beliebt. Man wird auch weiterhin ein Catering für kleinere Familien- oder Firmenfeiern anbieten.