Mehr als eineinhalb Monate nach der Erdbeben-Katastrophe fehlt es in der türkisch-syrischen Grenzregion immer noch am Nötigsten. Annalena Baerbock kündigt ein neues umfassendes Hilfspaket an.
Die Bundesregierung stockt ihre Hilfen für die Erdbebenregionen in der Türkei und in Syrien auf. „Wir verdoppeln heute unsere Unterstützung für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien auf 240 Millionen Euro“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Montag vor einer internationalen Geberkonferenz der Europäischen Union in Brüssel. Diejenigen, die noch immer in Zelten leben müssten und medizinische Versorgung bräuchten, sollten weiter intensiv aus Europa unterstützt werden, sagte die Grünen-Politikerin.
Am 6. Februar hatten zwei Erdbeben der Stärke 7,7 und wenig später der Stärke 7,6 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert. Insgesamt kamen mehr als 50.000 Menschen ums Leben und Millionen wurden ob dachlos.
Mehr als zwei Millionen Menschen leben in Zelten
Allein in der Türkei sind seit der Katastrophe 3,7 Millionen Menschen nach Angaben der Regierung aus der Region evakuiert worden, knapp zwei Millionen Menschen leben derzeit demnach in Zelten. In der vergangenen Woche wurden zudem mindestens 18 Menschen durch Überflutungen in der auch von den Beben betroffenen Region getötet. Mancherorts hält der Starkregen weiter an. Immer wieder melden sich Menschen aus der Region und rufen wegen knapp werdender Versorgung nach Hilfe.
In Syrien ist der Nordwesten des Landes betroffen. Aus dem Bürgerkriegsland gibt es nur spärliche Informationen über die Lage. Angesichts jahrelanger Bombardements und Kämpfe lebten viele Menschen dort schon vor den Beben unter prekären Umständen. Die EU leistet sowohl Unterstützung in von der Regierung kontrollierten als auch in nicht von ihr kontrollierten Gebieten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson hatten deshalb für diesen Montag zu einer internationalen Geberkonferenz nach Brüssel eingeladen, um Spenden für Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen nach der Katastrophe zu sammeln. Schweden hat derzeit den Vorsitz der EU-Staaten inne. Erwartet wurde, dass auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan per Video-Schalte an dem Treffen teilnimmt.