Diskussionsbedarf hatten die Balinger Spieler, hier Leander Vochatzer, Jonas Meiser und Pedro Almeida Morais, nach dem Spiel mit Schiedsrichter Niclas Zemke. Kapitän Matthias Schmitz (nicht im Bild) holte sich dabei noch Gelb-Rot ab. Foto: Eibner

Viel vorgenommen hatten sich die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen gegen den Tabellenführer SSV Ulm 1846. Am Ende waren die Punkte weg, aber das hätte nicht zwingend sein müssen.

Im Hinspiel holten die Balinger einen sensationellen 2:1-Sieg im Ulmer Donaustadion. Von einer Wiederholung träumten die Hausherren in der Bizerba-Arena natürlich – allerdings nicht lange. Die ersten 45 Minuten gehörten den Ulmer Spatzen, die zweiten lange der Langeweile – bis zur hektischen Schlussphase.

Erste Halbzeit

Schon nach fünf Minuten schickt Tabellenführer SSV Ulm den ersten Warnschuss Richtung TSG-Gehäuse, aber Robin Heußer hat – nach einem schnellen Angriff der Gäste – sein Visier noch nicht feinjustiert: Sein Schuss streicht knapp am Pfosten vorbei. Keine Zeit zum Durchatmen für die Balinger. Nur drei Zeigerumdrehungen später findet Nicolas Jann Phil Harres, der nicht lange fackelt und das Leder volley in den Maschen versenkt. Der Schock ist noch nicht verdaut, da fällt Jann im Balinger Strafraum – Laurin Curda hatte nicht so clever agiert wie der SSV-Stürmer – und Schiedsrichter Niclas Zemke zeigt auf den Punkt. Zumindest umstritten. Diese Chance lässt sich Ulms Kapitän Johannes Reichert nicht entgehen – keine Chance für TSG-Goalie Marcel Binanzer, der Doppelschock sitzt: 0:2 nach neun Minuten. Nach 20 Minuten ist der Schreck ein wenig aus den Gliedern geschüttelt, erste gefährliche Aktionen von Laurin Curda, Leander Vochatzer und Jan Ferdinand finden in der 33. Minute ihren ersten Höhepunkt: Vochatzers Kopfball wird aber von Philipp Jann von der Linie gekratzt. Sechs Minuten später hat Kaan Akkaya Riesenpech: Der hält aus 22 Metern volley drauf – und trifft nur die Latte. Kurz vor der Pause vergibt Adrian Beck nach schönem Solo die Möglichkeit zum 0:3.

Zweite Halbzeit

Balingens Coach Martin Braun wechselt doppelt offensiv: Luca Kölsch und Pedro Almeida Morais für Jonas Vogler und Tim Wöhrle – auszahlen tut es sich nicht. Auf dem Rasen wird gefoult, gemeckert und gerutscht. Zwar war der Schnee der Nacht weggeschmolzen, die Nässe tut dem Spiel aber nicht besonders gut. Die wenigen Zuschauer bekommen nicht viel zu tun – aber zwei alte Bekannte zu sehen: Der im Sommer nach Ulm gewechselte Cedric Guarino darf ab der 61. Minute, der im Winter gewechselte Simon Klostermann ab der 78. Minute ran. Acht Minuten vor Schluss hätte sich der nächste Doppelwechsel fast ausgezahlt: Tobias Dierberger bedient Henry Seeger – knapp vorbei. Auch Jan Ferdinand kann, bedient von Curda, das Spielgerät nur knapp neben das Gehäuse setzen. Und das ist noch nicht das Ende: Seeger (86.) scheitert an Ulms Keeper Christian Ortag, und Dierbergers Schuss aus elf Metern (89.) wird gerade noch weggegrätscht. Vier dicke Dinger, aber kein Tor. Schluss, Aus. Nach dem Abpfiff holte sich TSG-Kapitän Matthias Schmitz nach Diskussionen mit Schiedsrichter Zemke noch die Gelb-Rote Karte ab.

Statistik

TSG Balingen: Marcel Binanzer, Sascha Eisele, Matthias Schmitz, Jonas Vogler (58. Pedro Almeida Morais), Laurin Curda, Tim Wöhrle (58. Luca Kölsch), Leander Vochatzer (82. Lukas Foelsch), Kaan Akkaya, Jonas Meiser (72. Tobias Dierberger), Lukas Ramser (72. Henry Seeger), Jan Ferdinand.

SSV Ulm: Christian Ortag, Thomas Geyer, Bastian Allgeier, Jannik Rochelt, Johannes Reichert, Adrian Beck (61. Lukas Kiefer), Phil Harres (78. Simon Klostermann), Robin Heußer, Nicolas Jann (85. Fabian Benko), Philipp Maier (46. Milan Petrovic), Michael Heilig (61. Cedric Guarino).

Tore: 0:1 Phil Harres (8.), 0:2 Johannes Reichert (9., Foulelfmeter).

Gelb-Rote Karte: Matthias Schmitz (TSG Balingen; nach dem Spiel)

Schiedsrichter: Niclas Zemke (Püttlingen)