Künftig möchte die aktuell amtierende Miss Baden-Württemberg als Ingenieurin arbeiten. (Archivbild) Foto: Spitz

Jessica Bisceglias Auftritte sind zum Großteil ersatzlos gestrichen. Keine Chance auf zweite Amtszeit.

Trossingen-Schura - Eigentlich sollte es ein ganz besonderes Jahr für Jessica Bisceglia werden. Doch die Corona-Pandemie macht der amtierenden Miss Baden-Württemberg einen Strich durch die Rechnung: Die meisten ihrer geplanten Auftritte als Schönheitskönigin sind ersatzlos gestrichen.

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"Wohltätigkeitsveranstaltungen und Auftritte fallen alle weg", berichtet Jessica Bisceglia, die derzeit hauptberuflich als Model arbeitet, "und die Modelbranche war in den vergangenen Monaten mehr oder weniger tot." Erst seit rund zwei Wochen flattern wieder Aufträge ins Haus. Und da schon im Oktober wieder eine neue Miss Baden-Württemberg gewählt wird, hat die Trossingerin von ihrem Amtsjahr reichlich wenig. Lediglich online ist sie auf ihren Social-Media-Kanälen aktiv wie eh und je. "Allerdings ist das für die Miss Germany noch viel ärgerlicher. Das ist schließlich ein Vollzeitjob."

Jessica Bisceglia war im vergangenen Dezember zur Miss Baden-Württemberg gekürt worden und hatte es im Februar 2020 bei der Miss Germany-Wahl im Europapark Rust unter die Top 6 geschafft. "Wir hatten Glück, dass das Finale noch wie geplant und ohne Einschränkungen stattfinden konnte, in voller Halle", meint sie. Sie war von rund 60 Familienangehörigen und Freunden begleitet worden. "Ohne sie wäre es sicher nur halb so toll gewesen." Auch das Missen-Camp in Ägypten, wo die Missen der Bundesländer auf die Wahl und die Zeit danach vorbereitet werden, habe sie besonders genossen.

Keine Chance auf zweite Amtszeit

Eine Chance auf eine zweite, richtige Amtszeit hat sie nicht. "Sobald man im Finale war, also Miss eines Bundeslandes, darf man sich nicht nochmal bewerben – sonst hätte ich mir das schon überlegt", erläutert sie. "Die Wahlen haben nämlich großen Spaß gemacht." Auch die Tür zur "Miss Universe"-Wahl, die von einer anderen Organisation ausgerichtet wird, bleibt der 28-Jährigen verschlossen. "Wer älter als 27 Jahre ist, darf leider nicht teilnehmen", bedauert sie. Und Städte-Misswahlen, die bis 2019 als Qualifikation für die Länderwahlen galten, hat die Miss Germany Cooperation inzwischen abgeschafft.

Titel wie den der Miss Schwarzwald, den Jessica Bisceglia im Sommer 2019 errungen hat, fallen weg. Zumindest einmal wird sie aber noch um eine Krone antreten: Da die Fußball-Europameisterschaft wegen der Corona-Pandemie auf den Sommer 2021 verschoben wurde, wurde auch die Wahl zur Miss-EM im Europapark um ein Jahr verlegt, die kürzlich stattgefunden hätte. "Ich wurde gefragt, ob ich als Vertreterin für Italien teilnehmen möchte und habe zugesagt", sagt die Miss Baden-Württemberg.

Bei der Wahl konkurrieren 24 junge Frauen aus den Teilnehmerländern der Fußball-Europameisterschaft um den Titel des "Gesichts der Fußball-EM". Die Corona-Krise hat für Jessica Bisceglia aber auch Entscheidungen in Sachen Berufsleben mit sich gebracht. Die studierte Ingenieurin begann nach ihrem Abschluss zunächst, hauptberuflich als Model zu arbeiten und nebenher Social Media-Kanäle von Modelabels zu verwalten, so für "Nastrovje Potsdam" in Villingen-Schwenningen.

Fünf Fragen an die Miss Baden-Württemberg:

Trossingerin will als Ingenieurin arbeiten

"Die Corona-Pandemie hat mir aber ganz klar gezeigt, welche Vorteile es hat, fest angestellt zu sein", sagt sie im Hinblick auf die zum Stillstand gekommenen Modelaufträge. Künftig möchte die Trossingerin als Ingenieurin arbeiten. Ganz aufgeben wird sie das Modeln allerdings nicht: "Dazu macht es mir zu viel Spaß."