"Wasser abkochen" lautet das Gebot der Stadtverwaltung Bad Dürrheim. Grund sind Enterokokken, die im Trinkwasser nachgewiesen wurden. Foto: © Quality Stock Arts – stock.adobe.com

Im Trinkwasser der Stadt Bad Dürrheim wurden mikrobielle Verunreinigungen durch Enterokokken gefunden. Nun gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen.

Bad Dürrheim - "Nach der Meldung, dass bei routinemäßigen Beprobungen verunreinigtes Trinkwasser im Stadtgebiet von Bad Dürrheim festgestellt wurde, hat die Stadtverwaltung, beziehungsweise das städtische Wasserwerk sofort reagiert", betont die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung vom Freitag.

Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt werde dem Trinkwasser nun Chlor bis zur gesetzlich erlaubten Menge beigemischt. "Dies tötet alle Bakterien, auch die festgestellten Enterokokken, ab", informiert der städtische Pressereferent Alexander Stengelin. Mindestens bis kommenden Mittwoch, 12. Oktober, müsse jedoch weiterhin das Trinkwasser abgekocht werden, bevor man es zu sich nehme. Es werde empfohlen, einmalig alle Wasserhähne im Haus für zwei bis drei Minuten ausgiebig zu öffnen. "Die Stadtverwaltung wird informieren, sobald das Leitungswasser wieder normal genutzt werden kann", betont Stengelin. "Durch den Einsatz von Chlor kann sich der Geruch des Wassers, wie auch die Farbe leicht verändern. Dies ist jedoch gesundheitlich unbedenklich."

Probe in Kernstadt und auf Ostbaar verunreinigt

Das Darm-Bakterium Enterococcus wurde in einer geringen Konzentration bei jeweils einer Probe in der Kernstadt und der Ostbaar festgestellt, heißt es weiter in der Pressemitteilung. "Enterokokken dürfen nicht im Trinkwasser vorkommen. Da der Erreger nicht harmlos ist und besonders bei älteren und kranken Menschen sowie Kleinkindern schwere Erkrankungen hervorrufen kann, wird die Situation vom Gesundheitsamt und der Stadt sehr ernst genommen."

Am Donnerstagnachmittag hat das Gesundheitsamt die Stadtverwaltung über das Beprobungsergebnis informiert, dann ging es ganz schnell. "Bereits eine Stunde später haben Feuerwehr und DRK Durchsagen im gesamten Stadtgebiet durchgeführt, dass das Leitungswasser abgekocht werden muss", so der Pressereferent. Darüber hinaus wurden über die Presse, Rundfunk, E-Mail-Verteiler und Social-Media-Kanäle die Bürger informiert. Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder beispielsweise der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen wurden direkt kontaktiert.

Mit Gesundheitsamt in engem Austausch

Weiterhin findet ein enger Austausch zwischen Stadtverwaltung und dem Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises statt. Ab sofort werden täglich Proben genommen, bis der Erreger über mindestens an drei aufeinanderfolgenden Tagen nicht mehr festgestellt wird.

Währenddessen betreiben die Mitarbeiter des städtischen Wasserwerks weiter Ursachenforschung, wie das Bakterium in das städtische Trinkwassernetz gelangen konnte. "Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es hierzu noch keine Erkenntnisse", heißt es seitens der Stadtverwaltung am Freitag.

Info: Abkochen in folgenden Fällen

Die Bevölkerung der Kernstadt und sämtlicher Ortsteile ist weiterhin aufgefordert, das Trinkwasser vor dem Gebrauch aufzukochen. Dies ist insbesondere in folgenden Fällen notwendig: Trinken, Getränkezubereitung (zum Beispiel Eiswürfel); beim Zubereiten von Lebensmitteln, insbesondere für Säuglinge, Kleinkinder, Alte und Kranke; beim Waschen von Obst, Gemüse, Salat oder anderen Lebensmitteln, für medizinische Zwecke (zum Beispiel Wundreinigung, Nasenspülen), zum Zähne putzen, zum Geschirrabwasch von Hand und im Fall von Trinkwasser für empfindliche Haustiere.