Unser Bild zeigt die letzte Reisegruppe, die im "Römischen Kaiser" übernachtet. Sie traf gestern ein. Bereits im Mai hatten die Motorradfahrer aus England die Hotelbetten vorbestellt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehepaar Siegrist muss Hotel Römischer Kaiser aufgeben

Von Joachim Bülow

Triberg-Nußbach. Mit dem heutigen Dienstag endet die Tradition des Hotel-Restaurant "Römischer Kaiser" in Nußbach. Die Betreiber mussten Insolvenz beantragen. Darüber sind die Besitzer-Eheleute Esther und Heinrich Siegrist sehr traurig, wie sie gegenüber dem "Schwarzwälder Bote" einräumten.

Das Ehepaar Siegrist erwarb das im Jahr 1839 an der heutigen Bundesstraße erstellte große Hotel im Jahr 1998. Und dies mit großer Freude und vor allem mit allerbester Hoffnung, wie sie sagen und sie siedelten sich, aus der Schweiz stammend, im Schwarzwald an.

Nach den Gründen der jetzigen Situation befragt, nennt der Hotelier einige Besonderheiten. Waren die ersten Betriebsjahre noch einigermaßen zufriedenstellend, wobei es sogar teilweise ein leichtes Plus in der Kasse gab, so stellten sich nach und nach immer stärker werdende Rückläufe im Hotelbetrieb mit dem Belegen von 50 Betten ein. Obwohl die Eheleute in den letzten Jahren noch größere Investitionen wagten, seien die Einnahmen immer geringer geworden. Da half es auch nicht mehr, dass ein attraktiver Wintergarten angebaut wurde oder der Eingang für Hotelgäste mit einem Lift versehen wurde. Dies allein ist schon Beweis genug, dass sich das Ehepaar Siegrist mit allen Mitteln bemühte, das Hotel zu erhalten, zeigen die beiden auf

Ganz besonders hart traf die allgemeine Wirtschaftskrise im Jahr 2009 die Hotelbetreiber. Von da an habe es kaum noch ausreichend Gästebuchungen gegeben. Ein weiterer Schlag traf Familie Siegrist, als im Jahr 2010 die Bundesstraße 33, die direkt am Hotel entlang führt, großflächig und langfristig ausgebaut wurde. "Das Hotel war über einen längeren Zeitraum praktisch von der Welt abgenabelt", beklagt Heinrich Siegrist. Als nun auch im Frühjahr 2011 die Vorbuchungen und Anmeldungen der Hotelgäste enorm zurückgingen, gab es, so der Hotelier im Gespräch, keine andere Möglichkeit mehr, als Insolvenz beim Amtsgericht anzumelden. Heinrich Siegrist macht keinen Hehl daraus, dass er hohe Verluste eingefahren hat und nun auf einem hohen Schuldenberg sitzt.

Der letzte Satz im Gespräch mit Heinrich Siegrist lautete: "Es tut mir sehr leid, auch für die Nußbacher Dorfgemeinschaft, für die wir uns eingesetzt haben, dass es nun so endet. Wir haben alles versucht, was aber letztlich nichts genutzt hat."