Rolle rückwärts: Da die Herausnahme der Triberger Rodelbahn aus dem touristischen Angebot aus Sicherheitsgründen auf Unverständnis bei Bürgern stößt, will der Gemeinderat das Thema nun öffentlich beraten. Die Stadt soll Infos über Kosten der Sicherheitsanforderungen einholen. Foto: Archiv

Viele Bürger wollen sich mit Sperrung aus Sicherheitsgründen nicht abfinden.  Stadt soll Informationen einholen.

Triberg - Ein Thema, das die Triberger aktuell sehr bewegt, ist das von der Stadtverwaltung beschlossene Aus für die alte Rodelbahn – aus Sicherheitsgründen. Der Gemeinderat will über das brisante Thema demnächst öffentlich beraten. Die Stadtverwaltung bekam vom Gremium den Auftrag, Infos zu den Sicherheitsvorschriften vorzulegen und die Kosten für einen eventuellen, weiteren Betrieb zu ermitteln.

"Das mit der Rodelbahn, denke ich, war ein Schnellschuss, den wir so nicht stehen lassen können", eröffnete Klaus Wangler (CDU) unter Anfragen der Mitglieder des Gemeinderats die Diskussion, nachdem das Thema nicht auf der Tagesordnung stand.

Wangler stellte den Antrag "die Sache nochmals im Rat zu beraten". Die Stadtverwaltung solle den Bürgervertretern dabei mitteilen, was man für den eventuellen Wieder-Betrieb der Anlage tun müsse und welche finanziellen Auswirkungen das Ganze haben werde. Es habe sich gezeigt, dass die Rodelbahn für Triberg sehr wichtig sei.

"Sie in dem Zustand, wie sie jetzt ist, freizugeben, ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Das war der Grund weshalb wir das Aus bekanntgaben", betonte Bürgermeister Gallus Strobel erneut und ergänzte: "Sie werden im Rathaus niemanden finden, der die Verantwortung dafür übernehmen wird. Auch ich werde es nicht."

Wenn man die Rodelbahn offiziell wieder in Betrieb nehmen wolle, brauche man einen Spezialisten, der sich der Sache annehmen wird, was aber sicher nicht billig werde. Das Hauptproblem sei, dass es rechts der steilen Bahn keine Absicherung gebe und nach links nur Felsen. Während des Betriebes werde sie zudem spiegelglatt und vereist, was sehr gefährlich sei. "Wir hatten schon Verletzte", gab der Bürgermeister zu bedenken. Gleichzeitig sagte er dem Rat zu, die Angelegenheit prüfen zu lassen und das Ergebnis dem Gremium vorzulegen.

Klaus Nagel, der namens der FWV-Fraktion "die Sache auch nochmals aufgreifen wollte", machte den Triberger Leserbriefschreibern Ivo Armbruster und Markus Dold ein Kompliment für ihre Sachlichkeit bei ihrem Anliegen (wir berichteten). Nagel räumte ein, dass er auch das Verhalten der Stadtverwaltung verstehe, die dafür die Verantwortung nicht übernehmen wolle. Zum Schluss verwies er auf den Schlusssatz der Leserbriefschreiber: "Sollte Triberg nicht versuchen, die wenigen, auch für den Fremdenverkehr, wichtigen Einrichtungen zu erhalten?"

Hierauf meinte Strobel mit Nachdruck: "Nur den Hinweis zu machen, dass die Benutzung auf eigene Gefahr ist, nutzt nichts. Wenn etwas passiert, geht gegebenenfalls jemand in den Knast".

Mike Mauscherning (SPD) schlug vor, die Leserbriefschreiber doch in die Beratungen bezüglich der Rodelbahn einzubeziehen. Sein Fraktionskollege Friedhelm Weber ergänzte, dass die Grundlage für das Aus seitens der Stadt für die alte Rodelbahn ja der ADAC-Bericht betreffs anderer Anlagen war. "Ich hätte diesen gerne mal als Hintergrundinformation, um zu wissen, was gefordert wird".

Bernhard Fehrenbach (FWV) fragte zudem nach, was dagegen spreche, die Anlage als Winterwanderweg herzurichten und mit Schildern darauf hinzuweisen, dass Rodeln verboten ist. Leute, die dort rodeln wollen, würden es ohnehin tun, ob es erlaubt sei oder nicht.

Strobel wies noch darauf hin, dass die Rodelbahn in verschiedenen Publikationen ausgewiesen war und man diese bereits über das Aus informiert habe. Wenn die Anlage anders genutzt werden solle, müsse man dies wieder offiziell bekannt geben.

Letztendlich einigte sich alle Ratsmitglieder mit dem Bürgermeister darauf, nach der Kostenermittlung nochmals über die Rodelbahn zu beraten.

Seine Bewunderung sprach Ivo Armbruster unter dem Punkt "Anfragen der Bürger" den Fraktionen aus. Er freute sich, dass sie das Thema Rodelbahn nochmals angehen wollen. Der Stadtverwaltung schlug er vor, anstelle eines Spezialisten erst einmal einen Versicherungsfachmann zu befragen, ob alles Geforderte überhaupt notwendig ist. "Das ist so", betonte Strobel und bejahte die Nachfrage Markus Dolds, ob das Ganze auch wirklich öffentlich besprochen werde.