Der Abriss des Hotels Löwen im Mai 1972, wo heute das Sparkassengebäude steht, wurde von vielen Zuschauern verfolgt. Foto: Archiv Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimat: Armin Kienzler und Dieter Stein lassen mit neuem Bildband "Unser Triberg" Erinnerungen aufleben

"Dieses Buch sollte unter dem Weihnachtsbaum liegen", schwärmt Bürgermeister Gallus Strobel und blättert interessiert im neuen Bildband mit dem Titel "Unser Triberg – Fotodokumente aus längst vergangenen Tagen".

Triberg. Das Stadtoberhaupt ist von der Auswahl der bisher eher weniger bekannten Bilder über die Veränderungen und Entwicklung der Wasserfallstadt ganz begeistert. "Das Buch unserer beiden eingefleischten Triberger Autoren Armin Kienzler und Dieter Stein ist wirklich schön geworden, nimmt die Leser mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Das Werk kann ruhig fortgesetzt werden. Die Gemeinderatsmitglieder werden es als Weihnachtsgeschenk von der Stadt erhalten", verrät Strobel und betont: "Wir würden uns freuen, wenn dies der Auftakt einer längeren Reihe werden würde. Man könnte ja weitere Bildbände, auch über die beiden Ortsteile herausbringen", schlägt Strobel bei der Buchpräsentation im Triberger Rathaussaal vor.

Dieter Stein ergänzt lachend: "Armin hat noch viele Bilder in seiner umfangreichen Sammlung. Wir hätten das Buch auch 200 Seiten stark machen können". Und Armin Kienzler überlegt sofort laut darüber nach, dass man auch ein Buch mit historischen Aufnahmen von der Ober- und Unterstadt zusammenfassen könnte.

Geschichte liegt am Herzen

Kienzler ist ein vielseitiger Mensch. Dass er sich seit Jahren mit der Vergangenheit seiner Heimatstadt und deren näheren Umgebung befasst, ist kein Geheimnis. Er schrieb bereits zu verschiedenen Themen Berichte für den "Almanach", das Jahrbuch des Schwarzwald-Baar-Kreises und ist regelmäßiger Verfasser von Aufsätzen mit heimatkundlichen Beiträgen für die "Heimatblätter", die vom Heimat- und Gewerbeverein in Triberg zum Jahresende herausgegeben werden.

Zudem ist Kienzler aktives Mitglied der Feuerwehr und ein Experte rund um das Thema Schwarzwaldbahn. So ist es nicht verwunderlich, dass Kienzler für die Erstellung von Vereinschroniken im Feuerwehr- und Eisenbahnbereich ein gefragter Mann ist.

Kienzler ist aber nicht nur schriftstellerisch tätig. Er sammelt auch historische Fotos und Ansichtskarten, die er in seinem Bildarchiv aufbewahrt. Da seit Jahren kein Fotobuch mit historischem Bildmaterial aus Triberg erschienen ist, hat sich Kienzler entschlossen, sein Archiv zu öffnen und über 50 zum größten Teil unbekannte Bilder in Buchform herauszugeben.

Unterstützung fand der sich mit Herzblut für die Triberger Geschichte einsetzende Kienzler vom ebenfalls aus der Wasserfallstadt, genauer gesagt aus der berühmten Hintergasse, stammenden Autor Dieter Stein, der ihm die Herstellung des sehenswerten Buches ermöglichte und auch für die technische Umsetzung verantwortlich zeichnet.

Hochwertiges für zehn Euro

Bei der Buchvorstellung informiert Kienzler: "Wir verzichteten zugunsten eines größeren Bildformats darauf, die Fotos mit allzu langen Zwischentexten zu versehen, sondern beschränkten uns meist nur auf einige notwendigen Hinweise. Uns schien das Prinzip ›Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!‹ wichtiger, denn wir wollten dieses Buch nicht für Experten, sondern hauptsächlich für historisch interessierte Laien herausbringen."

"Wir verkaufen dieses qualitativ hochwertige Buch zu einem äußerst günstigen Preis von zehn Euro, der nah an den Herstellungskosten liegt. Wir wollen nichts damit verdienen, sondern nur unseren Beitrag dazu leisten, dass Tribergs Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät. Die Anerkennung durch die Stadt Triberg haben wir bereits im Grußwort des Buches von Bürgermeister Strobel erhalten. Das ist Lohn genug", meint Stein auf die für ihn typische, bescheidene Art.

Die beiden für die Triberger Historie brennenden Autoren hoffen, dass das auf Kunstdruckpapier verewigte Buch Interesse bei der Bevölkerung findet und zum Weihnachtsfest, wie auch von Strobel angeregt, unter möglichst vielen Christbäumen der Region liegen wird.

Vorerst wurde das Buch in einer Auflage von 100 Stück in Auftrag gegeben und ist ab sofort in der Triberger Buchhandlung Schönenberger erhältlich.