Dominik Sowieja kurz vor dem Ziel bei der Ironman-EM in Hamburg. Foto: Sowieja

Tragik, Kampf bis zum letzten Meter, Bestzeit, knapp verpasster WM-Slot! Was für ein ereignisreicher und chaotischer Tag für den Hochemminger Dominik Sowieja bei der Ironman Europameisterschaft in Hamburg, die von einem Todesfall eines Motorradfahrers überschattet wurde.

Mit einer Weltklassezeit von 7:46:10 Stunden nach 3,8 km Schwimmen,180 km auf dem Rad und einem Lauf-Marathon (42,195 km) müsste man meinen, dies reicht mindestens für das Podium. Aber in Hamburg sprang für Dominik Sowieja nur der undankbare neunte Platz heraus. Dies bedeutete, dass der Hochemminger einen Slot – Rang acht – für die Weltmeisterschaft um den Wimpernschlag von sieben Sekunden verpasst hatte.

Das Schwimmen

Sowieja nimmt es sportlich: „Das ist Sport, manchmal funktioniert es – manchmal nicht. Wäre die Strecke 100 Meter länger gewesen, hätte ich es wohl noch geschafft. Aber ich arbeite natürlich hart weiter. Irgendwann funktioniert es“, sagt der 31-Jährige. Das Rennen hatte nicht wie geplant für Sowieja begonnen: „Zunächst wurde ich eingekeilt“, verließ der Hochemminger nach 51:40 Minuten und 3,8 km die Alster.

Der Unfall

Auf dem Rad angekommen, machte Sowieja sofort Druck, um die Lücken nach vorne zu schließen, was ihm auch sehr gut gelang. Im Anschluss wurde es chaotisch und tragisch durch den Unfall, welcher zum Tod des Fahrers eines Begleitmotorrads führte. „In dem Moment hat man unter Wettkampfadrenalin gar nicht viel wahrgenommen“, blickt Sowieja zurück. Danach ging es unrhythmisch weiter auf der engen Strecke in Hamburg. Nach 4:08:58 Stunden (43,4 km/h) stellte Sowieja das Rad in der Wechselzone ab.

Der Marathon

Im abschließenden Laufen, seiner Paradedisziplin, machte Sowieja sofort kontrolliert Druck. Bei Kilometer 30 war seine bereitgestellte Verpflegungsflasche zu seiner großen Überraschung leer. „Da ich nicht genau wusste, wie ich mit dem Defizit umgehen sollte, habe ich die Geschwindigkeit etwas gedrosselt.“ Dennoch verbesserte sich Sowieja weiter. Mit einer extrem schnellen Marathonzeit von 2:38:44 Stunden kam er nach 7:46:10 Stunden als Neunter ins Ziel. „Mit der Endzeit und der Performance kann ich sehr zufrieden sein, ich habe wieder ein Schritt nach vorne gemacht. Ich selbst habe erst gute 30 Minuten nach der Zielüberquerung vom Todesfall mitbekommen und war natürlich geschockt. Die ganze Freude über ein gutes Rennen rückte erstmal in den Hintergrund. Was auf jeden Fall kritisiert werden kann und muss, ist, ob bei solch einer engen Strecke so viele Motorräder auf der Strecke sein müssen. Die Triathlon-Community steht auf jeden Fall zusammen. Es gilt, die richtigen Schlüsse aus den Geschehnissen zu ziehen.“