Triathlon: Dominik Sowieja macht nächsten großen Schritt seiner Laufbahn. Hochemminger steigert Trainingsumfänge.
Sein Traumziel heißt »Ironman Hawaii 2021«. Dafür arbeitet Triathlet Dominik Sowieja aus Hochemmingen hart. Nach einer erfolgreichen Vorsaison bereitet er sich ab Mittwoch auf Gran Canaria auf die Wettbewerbe in diesem Jahr vor.
Auch in der Loipe
Zwei Wochen lang werden die Tage von Dominik Sowieja auf der Kanarischen Insel mit vielen Trainingseinheiten ausgefüllt sein. Ein umfangreiches Radprogramm steht für ihn ebenso wie Laufen und Schwimmen an. Auf Gran Canaria möchte der 28-Jährige also die Grundlagen für ein erfolgreiches Jahr legen.
Der Hochemminger befindet sich aber bereits seit Mitte Oktober in der Vorbereitung auf das Jahr 2020. Neben einem längeren Trainingslager in Spanien standen auch wieder Langlaufeinheiten in Balderschwang bei Oberstdorf auf dem Programm. »Ich mache dies in jedem Winter sehr gerne. Der Skating-Stil ist eine optimale Alternative zum Schwimmen, Radfahren und Laufen. Dazu gibt es beim Langlaufen ein natürlich schönes Naturerlebnis«, berichtet er.
Crosslauf als Härtetest
Auch die Teilnahme an den baden-württembergischen Meisterschaften im Crosslauf am Wochenende zählte zu seinem Vorbereitungsblock. »Nach fünf Monaten Wettkampfpause war es für mich wichtig, meine Laufform in diesem anspruchsvollen Rahmen zu testen. Der Lauf war sehr gut besetzt.« Nach den 10,2 Kilometern über unwegsames Gelände wurde Dominik Sowieja guter Vierter. »Es war für mich vor der Abreise nach Gran Canaria ein echter Härtetest.« Sein Wettkampfprogramm für dieses Jahr steht in den Eckpunkten. Am 29. März wird er die Challenge (Triathlon-Mitteldistanz) im spanischen Salou bestreiten. Am 19. April steht für ihn die Duathlon-EM in Alsdorf (Mitteldistanz) auf dem Programm.
Saisonhöhepunkt in Roth
Der Höhepunkt seiner Saison 2020 wird die erstmalige Teilnahme an der Challenge Roth (5. Juli) sein – dem größten Triathlon-Wettbewerb (Langdistanz) der Welt. Dieser Start soll der erste Schritt zu seinem Traumziel »Ironman Hawaii 2021« darstellen. Von der Mitteldistanz also nun auf die Langdistanz. Die Vergleichszahlen: Schwimmen: 1,9 Kilometer auf der Triathlon-Mitteldistanz – die Langdistanz beträgt 3,86 Kilometer. Radfahren: von 90 Kilometer auf 180,2 Kilometer. Laufen: vom bisherigen Halbmarathon auf die klassische Marathon-Distanz. Für Sowieja war es vor einigen Jahren bereits logisch, »dass es irgendwann einmal auf die Langdistanz geht. Natürlich ist es in dieser Saison hin zur Langdistanz ein großer Schritt für mich. Dies ist für mich natürlich auch ein Schritt ins Ungewisse, da sich nicht nur die Distanz verdoppelt, sondern auch die mentale Komponente viel mehr an Bedeutung gewinnt. Genauso sieht es in Sachen Ernährung aus. Aber ich bin bereit für dieses Abenteuer.«
Immer neue Ideen
Im Alltag sieht es so aus, dass der Hochemminger Schritt für Schritt seinen Trainingsumfang steigert. Zum Beispiel mehr lange Trainingsläufe über 30 anstatt wie bisher über durchschnittlich 15 Kilometer. Sowieja, der sich die Trainingspläne weiter von seinem Coach Tobias Drachler schreiben lässt, ist ebenso immer offen für neue Trainingsanregungen und Ideen. »Ich tausche mich auch sehr viel mit meinen Triathlon-Kollegen darüber aus. Dazu kommen natürlich die Erfahrungswerte, die ich in all den Jahren sammeln konnte.« Ganz wichtig ist ihm auch die Regeneration. »Mein regelmäßiger Schlaf sollte mindestens acht Stunden betragen. Nur dann ist auch eine vollständige Erholung möglich.« Auch seinen Arbeitsalltag hat der studierte Ingenieur für Robotik und Automation bei seinem Arbeitgeber in Esslingen angepasst. Er arbeitet wöchentlich in Teilzeit, um mehr zeitlichen Freiraum für das Training zu haben. Vielleicht sich sogar mittelfristig für einen Zeitraum voll auf den Triathlon zu konzentrieren? »Natürlich denkt man über so ein Modell nach, aber dies muss auch finanziert sein.«
Nerventraining ist wichtig
Sein schwerer Radunfall im Herbst 2017 im US-Bundesstaat Georgia hat den in Esslingen wohnenden Triathleten praktisch eine Saison gekostet. Noch immer machen ihm die Nerven Probleme. »Daran arbeite ich aber fast täglich.« Nach seinem »Übergangsjahr« (2018) ging es für Dominik Sowieja im Vorjahr wieder Schritt für Schritt voran. Neben seinem 37. Platz bei der Mitteldistanz-WM in Nizza wurde er Dritter bei der Duathlon-DM.
Mit seinem Start in dieser Saison in Roth schlägt er nun ein ganz neues Kapitel in seiner Laufbahn auf.