Für 25- und 40-jährige Mitgliedschaft und Bienenzucht ehrt Vorsitzender Karl-Heinz Linder (von links) Lothar Herzog aus Schönbronn und Lothar Herzog vom Imbrand. Foto: Herzog

In 2020 noch eine Rekordernte geschleudert, bedeuteten leere Kannen in 2021 eines der schlechtesten Honigjahre seit langem. Nun hoffen die Imker auf 2022.

Schramberg/Hardt – Bei der Hauptversammlung des Bezirksimkervereins Schramberg im Gasthaus Grüner Baum konnte Vorsitzender Karl-Heinz Linder das Jahr 2020 schnell abhaken, weil durch Corona ab Mitte März alle Termine abgesagt werden mussten. Positiv in Erinnerung bleibt die rekordverdächtige Waldhonigernte. Ganz anders dann in 2021. Die Völker seien zwar gut aus dem Winter gekommen, doch das Frühjahr sei zu nass und zu kalt gewesen. Die Bienen hätten ab Mai gefüttert werden müssen, was bei ihm bisher noch nie vorgekommen sei. Selbst wer mit seinen Völkern in den Raps gewandert sei, habe so gut wie nichts geerntet. Auch eine Wald- und Tannentracht sei ausgefallen. Dies habe dazu geführt, dass jetzt manche Imker ausverkauft seien.

Coronabedingt kaum Aktivitäten

Auch 2021 hätten coronabedingt kaum Aktivitäten stattfinden können. Kassierer Hermann Moosmann wies für die Jahre 2020 und 2021 jeweils ein Minus im vierstelligen Bereich aus. Diese waren jedoch Investitionen wie die Erstellung einer neuen Homepage und der Beschaffung eines Melitherm-Gerätes geschuldet.

Ehrungen

Für 15-jährige Mitgliedschaft und Bienenhaltung erhielt Dominic King die bronzene Ehrennadel des Deutschen Imkerbundes. Für 25 Jahre wurde Lothar Herzog (Schönbronn) mit der DIB-Ehrennadel in Silber ausgezeichnet und seit 40 Jahren züchtet Lothar Herzog (Imbrand) Bienen. Hierfür gab es die Auszeichnung in Gold und einen Geschenkkorb.

Neuwahlen

Teilweise hat sich der Vorstand des Imkervereins Schramberg mit Vorsitzendem Karl-Heinz Linder (von links), Wolfgang Römpp, Andrea Guggenmoos, Sandra Degner, Daniel Ginter und Gerold King neu formiert.

Neuimker aufgenommen

Als Neuimker in den Verein aufgenommen wurden Daniel Olipitz, Alen Demiri, Dagmar Kazenwadel, Jörg Müller und Florian Ginter. Sie erhielten zum Start ihres neuen Hobbys ein Buchgeschenk. Auf der anderen Seite mussten sich die Schramberger Imker von sieben verstorbenen Kollegen in den vergangenen zwei Jahren verabschieden. Darunter mit Erwin Neff ein vielseitig engagierter und leidenschaftlicher Züchter, der den Verein von 1968 bis 1974 als Vorsitzender leitete und zu den Gründungsmitgliedern der heute noch bestehenden Zuchtgruppe gehörte. Der erst vor wenigen Wochen verstorbene Karl Fichter hätte bei dieser Hauptversammlung eine Ehrung für 75-jährige Mitgliedschaft erhalten.

Tagesausflug ins Bühlertal

Der bereits zweimal wegen Corona abgesagte Tagesausflug ins Cum Natura in Bühlertal soll nun am Samstag, 24. September, unternommen werden. Als letzte Frist für eine Anmeldung nannte der Vorsitzende den 30. April. Des Weiteren wies der Imker-Chef auf den Flohmarkt am Sonntag, 3. April, beim Lehrbienenstand in Heiligenbronn hin.

Deutschland importiert 70 Prozent seines Honigs

Im Anschluss an die Hauptversammlung lauschten die Imker interessiert dem Vortrag von Jörg Hauser vom Veterinär- und Verbraucherschutzamt des Landratsamts Rottweil zu Bienengesundheit, Pflanzenschutzmittel und dem Lebensmittel Honig. Da in Deutschland der Honigbedarf nur zu 30 Prozent gedeckt werden könne, brauche es Importe von ausländischem Honig.