Die Feuerwehr konnte zwar einen Wohnungsbrand verhindern, für die 77-jährige Frau kam jedoch jede Hilfe zu spät. Foto: Eich

Nachdem eine 77-Jährige bei einem Brand in Schwenningen ums Leben gekommen ist, haben die Ermittlungen der Kriminalpolizei die tragischen Umstände bestätigt. Derweil gibt die Feuerwehr Tipps, welche Vorsichtsmaßnahmen bei der Benutzung von Kerzen zu beachten sind.

Villingen-Schwenningen - Die laut Angaben der Polizei körperlich behinderte Frau wollte Mittwochabend an ihrem Adventskranz Kerzen entzünden – hierbei fing jedoch ihr Wollpullover Feuer. Über ihren Hausnotruf – nicht wie anfangs berichtet über den Rauchwarnmelder – erhielt die Integrierte Leitstelle schließlich einen Alarm, woraufhin die Rettungskette in Bewegung gesetzt wurde.

Feuerwehr verhindert Wohnungsbrand

Der 77-Jährigen gelang es jedoch nicht mehr, die Flammen zu löschen. Sie erlitt schwerste Verbrennungen, an denen sie erlag. Küchenmobiliar, welches in Brand geriet, konnte derweil von der Feuerwehr abgelöscht werden – wodurch ein Wohnungsbrand verhindert werden konnte.

Es sind Unglücke wie diese, die deutlich machen, welche Gefahr – insbesondere in der Adventszeit – von Kerzen ausgeht. Christian Krause, Abteilungskommandant der Feuerwehr Schwenningen, war selbst am Einsatzort und rät deshalb zu besonderer Vorsicht. Gerade mit Blick auf die Ereignisse in Schwenningen, "sollte man keine weite Kleidung tragen", wenn Kerzen entzündet werden.

Abstand zu Vorhängen

Wenn diese am Weihnachtsbaum angebracht sind, sollten sie von oben nach unten angezündet – und von unten nach oben gelöscht werden. Grundsätzlich sollten Kerzen einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu leicht brennbaren Materialien haben, "beispielsweise Geschenkpapier unter dem Baum oder Vorhänge", nennt Krause zwei Beispiele.

Zu beachten gilt aus Sicht des Experten darüber hinaus, das Feuer nie unbeaufsichtigt zu lassen. Gerade zum Ende der Adventszeit hin, wenn die Kerzen am Adventskranz heruntergebrannt sind, kann das Gesteck "innerhalb von Sekunden Feuer fangen". Auch die ohnehin vorgeschriebenen Rauchmelder helfen dabei, Brände schnell zu entdecken.

Eimer Wasser oder Feuerlöscher bereit stellen

Aus diesem Grund rät Krause dazu, immer geeignetes Löschmittel griffbereit zu haben. Aus einem einfachen Grund: "Es dauert rund eine Minute, bis man einen Eimer mit Wasser gefüllt hat – das kann schon zu spät sein", so der Abteilungskommandant. Deshalb sollte Wasser oder ein Feuerlöscher immer bereit stehen, um im Notfall eingreifen zu können. In jedem Fall, wenn es brennt, gilt natürlich: Über den Notruf 112 wählen, den Raum verlassen und die Türe schließen.