Der aktuelle Streik ist der vierte und mit Abstand längste Arbeitskampf im laufenden Tarifstreit. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Erst streiten, dann streiken– und das bereits zum vierten Mal innerhalb drei Monate. Welche Forderungen stellen die Lokführer an die Deutsche Bahn – und wie reagiert der Konzern darauf?

Der nächste Bahn-Streik hat begonnen. Seit Mittwochmorgen um 2.00 Uhr hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Arbeit im Personenverkehr niedergelegt. Sechs Tage lang soll der Streik andauern.

Gewerkschaft in der Nacht zu Montag mit. Wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn mitteilte, sei der Notfallfahrplan der Bahn in Baden-Württemberg angelaufen. Im gesamten Fern- und Regionalverkehr komme es zu massiven Beeinträchtigungen.

Bereits der vierte Streik seit November

Bereits Anfang November begann der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Lokführer-Gesellschaft. Der aktuelle Arbeitskampf ist der vierte im laufenden Konflikt. Vor dem Jahreswechsel legte die GDL bei zwei Warnstreiks große Teile des Personenverkehrs lahm, im Januar folgte dann ein dreitägiger Streik mit ähnlicher Wirkung. DB-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte am Freitag, dass die GDL Streiks nicht als letztes Mittel einsetze, sondern als Mittel der Selbstinszenierung.

Welche Forderungen stellt die GDL?

Die GDL will bei den Verhandlungen eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich erreichen. Die Bahn wies diese Forderung bislang zurück und bezeichnete sie als unerfüllbar. Der Konzern argumentiert, dass bei weniger Arbeitszeit mehr Personal nötig sei - das sei aber auf dem angespannten Arbeitsmarkt nicht zu finden.

Wie die Bahn darauf reagiert

Lokführern und Zugbegleitern bietet die Bahn darüber hinaus an, ab dem 1. Januar 2026 die Arbeitszeit bei gleichem Gehalt von 38 auf 37 Stunden zu reduzieren. Wer sich gegen die Absenkung entscheidet, bekommt gemäß dem Angebot stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld.

In Summe erhielten die Beschäftigten, die bei der aktuellen Arbeitszeit bleiben, mit dem Angebot brutto 13 Prozent mehr Geld als jetzt. Die GDL fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei 12 Monaten Laufzeit.