Matthias Staubach (Mitte) zeigt im Gemeinderat die verschiedenen Steine für den Straßenbelag. Foto: Reimer

Die Pläne zur Talstadt-Sanierung werden immer konkreter. Im Gemeinderat wurde nun über den Straßenbelag und die Beleuchtung entschieden.

Oberndorf - Bereits im Oktober hatte sich das Gremium auf einen Belag aus Granitsteinen geeinigt. Nun sollte über weitere Details wie Farbnuancen entschieden werden.

Steine mitgebracht

Matthias Staubach vom Berliner Planungsbüro "capattistaubach" war nach Oberndorf gereist und hatte ein paar Steine im Gepäck, die in der Mitte des Sitzungssaals ausgelegt wurden. Die Planer haben drei "Oberndorfer Mischungen" zusammengestellt, die sich in Farbe und Oberflächenbearbeitung etwas unterschieden, erklärte Staubach.

Konkret geht es um eine Fläche von 7500 Quadratmetern, die neu bepflastert wird. Die erste Variante mit grauen Steinen würde rund 1,58 Millionen Euro kosten. In der zweiten "Oberndorfer Mischung" kommen beigefarbene Steine hinzu, was für eine lebendige Optik sorge, so der Planer. Kostenpunkt: rund 1,3 Millionen Euro. Bei der dritten Variante, die 1,36 Millionen Euro kostet, dominieren dann die Beigetöne.

Talplatz mit besonderem Belag

Auch wenn alle Varianten grundsätzlich geeignet wären, bringen beigefarbene Steine einige Nachteile mit sich. Diese nehmen mehr Feuchtigkeit auf und trocknen langsamer. Flächen, die nicht befahren oder von Fußgängern genutzt werden, neigen daher zur Moosbildung. Sollte beispielsweise Öl auslaufen, bestehe zudem die Gefahr, dass das Öl in die Steine einzieht. "Das bekommt man dann nicht mehr raus", so Staubach. Ansonsten bereite die Reinigung aller Varianten keine Probleme.

Um den Talplatz zu akzentuieren, sollen auf einer Fläche von 240 Quadratmetern andere Steine verlegt werden. Auch hier standen drei Varianten zur Auswahl. Neben zwei grauen Varianten für je knapp 50 000 Euro stand ein teurerer Belag mit einem leichten Grünton zur Auswahl. Die Kosten hierfür liegen bei rund 117 000 Euro.

Rutschfestigkeit genormt

Als das Gremium die Steine im trockenen und nassen Zustand genauer besichtigte, kam die Frage nach der Rutschfestigkeit auf. Diese sei genormt und daher bei allen Belägen gleich, so der Planer.

Verwaltung und Büro empfahlen den teureren Sonderstein und die zweite Variante bei den "normalen" Steinen. Die Kosten würden insgesamt bei rund 1,42 Millionen Euro liegen. Der Gemeinderat schloss sich dem Vorschlag einstimmig an.

Danach wurde über die Beleuchtung beraten. Derzeit gibt es in der Talstadt lediglich fünf Leuchten. 23 Straßenlaternen sollen hinzukommen, um den Bereich besser auszuleuchten. Zur Auswahl standen hier fünf Varianten im Preisbereich von 44 000 bis 90 000 Euro. Vorgeschlagen wurde die Variante "Selux Line" für 59 000 Euro, die als einzige zwei Leuchtköpfe hat.

Zwei Sonderleuchten sollen zudem den Talplatz und eine weitere den Klostervorplatz akzentuieren. Diese können zudem Motive auf den Boden oder Fassaden projizieren und kosten rund 37 000 Euro.

Sonderleuchten stoßen auf Kritik

Die Anschaffung der Sonderleuchten wurde kritisch hinterfragt. Wolfgang Hauser (CDU) äußerte Bedenken aufgrund des teuren Preises, während Robin Jackl (FWV) deren Sinn hinterfragte. Laut Staubach sorgen diese Lampen für eine bessere Ausleuchtung offener Flächen. Die Sonderleuchten seien zwar teuer, sagte Hans Häckel (SPD), bei einer Betriebsdauer von über 30 Jahren würde sich das allerdings relativieren.

Bei vier Gegenstimmen votierte der Gemeinderat mehrheitlich für die Anschaffung der vorgeschlagenen Beleuchtung im Wert von rund 96 000 Euro.