Die Talkrunde beim Festakt des SV Seedorf, unter anderem mit Eberhard Blank (von links), Marcus Lachenwitzer, Rainer Pfaller, Gerhard Winkler, Robert Nübel, Christian Holzer und Karl-Heinz Werner Foto: Weisser

Um die ungewöhnliche Geschichte des SV Seedorf ging es in einer Talkrunde.

Der SV Seedorf hat sich innerhalb von zwei Jahrzehnten von einem einst reinen Fußballverein zu einem vielfältigen Sportdienstleistungsanbieter entwickelt.

Eine Talkrunde aus Personen, die im Jahr 2003 allesamt in die weitreichende Entscheidung involviert waren, gab beim Festakt Erinnerungen an die Entstehung dieses Projekts preis. Die Fragen stellte Moderator Christian Holzer.

In den 90er-Jahren habe es eine Nachfrage nach alternativen Sportarten gegeben, der Verein habe sich damals in einem kleinen Tief befunden, erzählte SVS-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Werner. Aus einem ursprünglich geplanten Gymnastiksaal sei das heutige Sportzentrum entstanden. „Das war so überhaupt nicht absehbar“.

Großes Vertrauen in die Protagonisten

Zunächst habe man darin keine Aufgabe der Gemeinde gesehen, sei jedoch offen gewesen, räumte der frühere Dunninger Bürgermeister Gerhard Winkler ein. Verwaltung und Gemeinderat hätten ihr Einverständnis unter der Prämisse erklärt, dass der SV Seedorf die Betriebsträgerschaft für das Hallenbad und die Sauna übernehme.

Winkler weiter: „Dies war für beide Seiten eine Win-Win-Situation“. Ortsvorsteher Rainer Pfaller hatte damals, so erzählte er, ein „großes Vertrauen in die Protagonisten dieser Sache“.

Mit in der Runde war auch die erste Leiterin des fits.S Sportparks, Kerstin Kühn, damals hieß sie noch Botta. Wie geschnittenes Brot habe Karl-Heinz Werner ihr auf charmante Art seine Vorstellungen serviert und ihr klar gemacht, was entstehen könnte.

Alles richtig gemacht

Vom WLSB war Marcus Lachenwitzer („Wir waren uns anfangs nicht sicher, ob das in Seedorf funktioniert“) gekommen. Die kleine Gemeinde habe sich mit Städten wie Böblingen und Sindelfingen vergleichen lassen müssen. Der Verein und die Gemeinde hätten jedoch alles richtig gemacht, lobte der WLSB-Funktionär. Der SV Seedorf sei mit seinem Sportzentrum zu einem Vorbild im Verbandsgebiet geworden.

Vereinsringvorsitzender Stefan Schneider („Wir hatten die richtigen Leute am richtigen Ort“) rief die damaligen umfangreichen Umbaumaßnahmen am Hallenbad und an der Sauna ins Gedächtnis. In vier Monaten Bauzeit habe der Verein dieses Mammutprojekt gestemmt.

Rasante Entwicklung

Der ehemalige Vereinsberater des Schwäbischen Turnerbundes, Eberhard Blank, er nahm mit einem Team die Zertifizierung vor, schwärmte von einer „tollen Anlage, mit guten Geräten und sehr kompetenten Angestellten“.

Die rasante Entwicklung zeigte er an zwei Zahlen auf. Das Personal sei von fünf auf 23 angewachsen, die Anzahl der Mitglieder von damals 500 auf 1800. Rathaus, Schule und Verein, alle hätten an einem Strang gezogen, hob Robert Nübel, damaliger Präsident des Sportkreises Rottweil, hervor. Das Projekt Sportpark habe sich zu einem beachtlichen Erfolgsmodell entwickelt.