Der Sunthauser See ist ein touristischer Magnetpunkt der Stadt. Für den Badebetrieb steht er nicht zu Verfügung. Foto: Pohl

Wegen schlechter Wasserwerte steht der Sunthauser See in diesem Jahr nicht als Badesee zur Verfügung.

Bad Dürrheim-Sunthausen - Die Wasserwerte des Sunthauser Sees liegen seit längerer Zeit deutlich über den zulässigen Grenzwerten. Bei einem gemeinsamen Gespräch vor Ort haben Bürgermeister Jonathan Berggötz, Ortsvorsteher Albert Scherer und weitere Vertreter der Stadtverwaltung mit den Campingplatzbetreibern die aktuelle Lage kritisch erörtert. Auch wenn die Werte schwanken und immer wieder auch besser sind, hat man sich einvernehmlich darauf verständigt, dass der See in diesem Jahr nicht als Badesee zur Verfügung stehen wird, teilt die Stadtverwaltung mit.

Realität ins Auge blicken

Es sei für die Gäste frustrierend, wenn sie damit rechnen, im See baden zu können und der See eventuell kurzfristig geschlossen ist, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig. "Man muss der Realität ins Auge blicken – bereits bei der Inbetriebnahme als Badesee im Jahr 2010 hatte das Gesundheitsamt darauf hingewiesen, dass ein Badesee nur unter sehr herausfordernden Bedingungen betrieben werden könne", so Bürgermeister Berggötz.

Eigentlich ein Rückhaltebecken

Der Sunthauser See sei ursprünglich nicht als Badegewässer, sondern als offizielles Hochwasserrückhaltebecken angelegt worden. Diese Funktion erfüllt der See noch heute, so das Stadtoberhaupt. Um eine dauerhafte Verbesserung der Wasserqualität zu erreichen, wurden verschiedenen Maßnahmen und potenzielle Wirkungen besprochen, die aus Sicht der Campingplatzbetreiber und der Stadtverwaltung erledigt werden müssen.

Gewässerrandstreifen bepflanzen

Die Bepflanzung der Gewässerrandstreifen muss vorangetrieben werden, um unerwünschte Stoffe aus dem Boden herauszufiltern. Ebenso soll der See ausgebaggert werden, was allerdings in Abstimmung mit dem Angelsportverein erfolgen wird und aufgrund des Fischbesatzes frühestens Anfang nächsten Jahres stattfinden kann. Das Ausbaggern oder Auspumpen soll die Konzentration von eingelagertem Schlamm und Bakterien verringern. Da sich die Landwirte mit der Gülleausbringung im gesetzlich zulässigen Rahmen befinden, könne man hier nicht zwingend ansetzen.

Einig war man sich auch darüber, dass eine Verbesserung der Wasserwerte nur über einen längerfristigen Zeitraum erreicht werden kann. Der Sunthauser See ist auch ohne Badezugang ein touristischer Magnetpunkt der Stadt. Gemeinsam mit der Kur- und Bäder GmbH gibt es Überlegungen das Gebiet noch stärker zu bewerben und eine weitere Attraktion zu ermöglichen.