Schon seit 2020 fordert der Fischinger Ortschaftsrat Investitionen in die Wege auf dem Friedhof – bisher vergeblich. Foto: Schwind

In den Ortsteilen Hopfau, Fischingen und Glatt klagen die Bewohner teils seit Jahren über schlechte Friedhofswege. Einen Vorstoß aus Fischingen und Hopfau zur Sanierung hat der Sulzer Gemeinderat aber gestoppt und beschlossen: Die Erneuerung aller Wege soll 2024 ins Friedhofskonzept aufgenommen werden.

Der Sulzer Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom Montag zwei Anträge aus den Ortsteilen Fischingen und Hopfau zur Sanierung der Friedhofswege abgelehnt. Im Zusammenhang mit den Beratungen zum Haushaltsplan 2024 hatten die Ortsvorsteher Jürgen Huber aus Fischingen und Thomas Mutschler aus Hopfau gefordert, Mittel für die Befestigung der Wege auf den Friedhöfen in ihren Ortschaften bereitzustellen.

 

Jürgen Huber hatte für Fischingen 55 000 Euro gefordert, Thomas Mutschler für Hopfau 10 000 Euro. Beide Anträge hat der Gemeinderat nach ausgiebiger Diskussion mehrheitlich abgelehnt. Stattdessen haben die Räte beschlossen, die Sanierung der Friedhofswege in allen Ortsteilen in das 2024 zu erstellende Friedhofskonzept aufzunehmen.

Wege mit Rollator und Rollstuhl kaum nutzbar

Der schlechte Zustand der Wege auf den Friedhöfen ist in mehreren Sulzer Stadtteilen Gegenstand der Diskussion, zum Teil schon seit Jahren. Bereits 2020 habe etwa der Fischinger Ortschaftsrat die Sanierung der Friedhofswege im Haushalt angemeldet, hieß es im Antrag von Jürgen Huber. In Fischingen klagen die Friedhofsnutzer laut Antrag darüber, dass die mit Split gedeckten und stark geneigten Wege mit einem Rollator oder einem Rollstuhl schlecht nutzbar seien. Zudem werde der Split bei starken Regenfällen weggespült und häufe sich stellenweise an, was die Fortbewegung zusätzlich erschwere.

Der Hopfauer Ortsvorsteher Thomas Mutschler (FWV), der in der Sitzung entschuldigt fehlte, hatte seine Forderung für die Sanierung des Mittelweges auf dem Hopfauer Friedhof geltend gemacht. Gabriele Brucker (GAL) ergänzte in der Debatte, dass auch auf dem Friedhof in Glatt Probleme mit den Wegen bestünden. Der Gemeinderat Heinrich von Stromberg (CDU) ließ Sympathien für die Anträge aus Fischingen und Hopfau erkennen: „Irgendwo muss man ja mal anfangen.“

Teil des Friedhofskonzepts

Barbara Klaussner (CDU), Ortsvorsteherin von Mühlheim, schlug dagegen vor, die Infrastruktur der Friedhöfe gesamtstädtisch festzulegen. Dass dies in das 2024 zu erarbeitende Friedhofskonzept aufgenommen werden könne, bestätigten Stadtbaumeister Reiner Wössner sowie Bürgermeister Jens Keucher, der Friedhöfe grundsätzlich als „Aushängeschild einer Gemeinde“ bezeichnete. Nachdem der Gemeinderat die Anträge aus Fischingen mit zwölf zu fünf und aus Hopfau mit 13 zu vier Stimmen ablehnte, fand Klaussners Vorschlag einhellige Zustimmung.